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Spanien

nadine aupair spanien erfahrungsbericht

„Liebe Patricia, wir haben einen Familienvorschlag für dich!“- So fing alles an. Als ich an einem Freitagmorgen diese Email öffnete erschlug mich erst mal ein Gefühlschaos. Von Vorfreude auf die nächsten 6 Monate bis Traurigkeit darüber, in Deutschland Abschied von Familie, Freunden und Freund nehmen zu müssen war alles dabei.
Ich war sofort begeistert von meinem Familienvorschlag. Ich sollte zu einer Familie mit 3 Kindern (ein Mädchen, 5 und zwei Jungs im Alter von 7 und 11) nach Jerez de la Frontera in Andalusien gehen. Ich sah mir die Fotos an und auch der Brief von meiner Gastfamilie wirkte gleich einladend und sehr sympathisch.

Nach langem hin und her entschied ich mich dann auch meine Sachen zu packen und meine Reise in den Süden Spaniens ging am 15.Juli los. Ich war wirklich aufgeregt, der Abschied am Flughafen war sehr schwer. Nachdem ich meine Liebsten verabschiedet hatte und die Sicherheitskontrolle passierte fühlte ich das erste Mal was es bedeutete für 6 Monate sein altes Leben erstmals „zurückzulassen“- ich war von nun an auf mich alleine gestellt.

Aber die Nervosität und die Gedanken die ich mir im Voraus gemacht hatte waren wie weggeblasen als mich meine zukünftige Gastfamilie wirklich sehr lieb am Flughafen begrüßte. Die ganze Familie war dort und hatte ein großes Plakat mit „Bienvendida“ für mich vorbereitet.

Die Kinder waren anfangs etwas schüchtern, vor allem die Kleinste, doch das legte sich bald. Ich versuchte von Anfang an mich mit meinem Spanisch zu verständigen, das ich zuvor 3 Jahre in der Schule gelernt hatte. Eigentlich erwartete die Gastfamilie von mir dass ich mit den Kindern Englisch reden sollte, aber da ich das erste Au Pair war und ich mich nicht so ganz darauf einlassen wollte- ich wollte schließlich Spanisch lernen- setzte ich mich anfangs durch und redete immer auf Spanisch.

Zu Hause dann wurden mir das Haus und mein Zimmer gezeigt und wir aßen zusammen zu Abend. Es gab spanische Spezialitäten und „Tinto de verano“. Da ich an einem Freitag angekommen bin und ich, wie ich später erfuhr samstags und sonntags nicht arbeiten musste, verbrachten wir das gesamte Wochenende am Strand. Ich fühlte mich eher wie im Urlaub und wurde auch von Anfang an von der kompletten Familie behandelt, als wäre ich eine Tochter!!

Meine Arbeitszeiten im Sommer (die Kinder hatten Ferien) waren wirklich human. Meine Hauptaufgaben waren das Frühstück zu machen, die Kinder anzuziehen, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen und jeden Tag ca. eine Stunde Deutsch oder Englisch mit ihnen zu lernen. Im Haushalt musste ich nicht viel machen außer Wäsche ab- und aufhängen, die Betten der Kinder zu machen und den Kindern das Essen aufzuwärmen- die Mutter kochte eigentlich immer, sodass ich nur Kleinigkeiten zubereiten oder lediglich das Essen aufwärmen musste.

Das alles geschah zwischen 9 Uhr und 14.30 Uhr. Danach fuhr ich jeden Tag mit der Mutter und den Kindern an den Strand und abends musste ich gar nichts mehr machen. So vergingen ca. 2 Monate in denen ich fast jeden Tag nur am Strand war. Schönes Leben!! :)

Ich war in dieser Zeit eigentlich das einzige Au Pair in Jerez, denn die Zeit in der ich ankam war eine, in der die „alten“ Au Pairs fast schon weg waren und dann nach und nach im August/September die „neuen“ kamen. Somit hatte ich nicht wirklich jemandem, mit dem ich weggehen konnte und verbrachte sehr viel Zeit mit meiner Gastfamilie. Diese Zeit hat mir aber wirklich viel gebracht denn so lernte ich die Familie richtig gut kennen und mein Spanischniveau stieg von Tag zu Tag.

Im August und September kamen dann viele neue Au Pairs und freundete mich mit zweien davon sehr gut an. Wir wurden mit der Zeit beste Freundinnen, denn dadurch dass man so ziemlich die gleichen Dinge durchmacht (Heimweh, stressige Kinder,…) schweißt man richtig gut zusammen. Mit den Anderen machte ich auch viele Ausflüge, wir waren fast jedes Wochenende unterwegs und haben neue Städte angeschaut oder waren dann zusammen am Strand.

Dazu muss ich aber sagen, dass die meisten Au Pairs samstags auch arbeiten müssen! Ich hatte nur sehr viel Glück mit meiner Familie. Es kommt wirklich immer darauf an, wie sehr die Gastfamilien ein Au Pair in Anspruch nimmt. Meine Familie zum Beispiel wollte sehr viel mit ihren Kindern machen, deshalb war ich auch eigentlich nur gebraucht, wenn die Eltern arbeiten waren oder mal ausgehen wollten. Ihnen war es sehr wichtig viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, dementsprechend hatte ich natürlich mehr Freizeit.

Nach den Sommerferien waren meine Arbeitszeiten dann anders. Ich hatte den Morgen frei und musste dafür nachmittags arbeiten. Ich stand jeden Tag um 7.20 Uhr auf, weckte die Kinder und machte Frühstück, zog sie an und brachte sie um 9 Uhr zur Schule. Dann hatte ich bis 14 Uhr Freizeit. Man hat also immer Freizeit, wenn die Kinder in der Schule sind. Die meisten Kinder in Spanien gehen allerdings bis 17 Uhr in die Schule, sodass man dann also auch mehr Freizeit hat. War bei meinen Kindern leider nicht der Fall ;)

Den Morgen nutzte ich dann um in die Sprachschule zu gehen oder um mich mit den anderen Au Pairs zu treffen, shoppen zu gehen und Kaffee zu trinken. Viva la Vida eben ;)

Um 14 Uhr holte ich dann die Kinder ab und machte das Essen für sie. Ich wartete immer auf die Eltern, die im „Winter“ bis 15.30 Uhr arbeiteten und aß mit ihnen. Dann hatte ich bis 17 Uhr frei und ich machte mich mit der Kleinen an die Hausaufgaben. Danach machte ich noch eine Stunde Deutsch mit ihnen und um 19.45 Uhr mussten sie immer duschen. Waren die Eltern da, hatte ich dann frei, wenn nicht übernahm ich das Duschen. Nach den Sommerferien begann ich dann auch mit den Kindern nur auf Deutsch zu reden, da das ja ursprünglich von meiner Gastfamilie gewünscht war. Die Kleinste machte sehr gut mit und verstand gegen Ende meines Aufenthalts auch echt viel, die Jungs waren da weniger motiviert da sie auch zu alt sind.

nadine aupair spanien erfahrungsbericht

Wenn man nach Spanien geht muss man damit rechnen, dass man mit den Kindern Englisch reden sollte. Ich stellte mich anfangs ja etwas quer, denn ich wollte nach Spanien um die Sprache zu lernen und das funktioniert einfach nicht, wenn man nur am Englisch reden ist. Viele Gastfamilien erwarten von den Au Pairs nämlich auch, dass sie, sobald die Kinder dabei sind (und das ist quasi immer) mit den Gasteltern dann auch Englisch reden, weil die Kinder sonst merken dass man Spanisch versteht und sie somit weniger motiviert sind Englisch mit dir zu reden.

Das ist ganz logisch und das verstehe ich auch aber ich würd mir trotzdem überlegen nach Spanien zu gehen wenn das die Bedingungen der Gastfamilie sind. Richtig Spanisch lernt man einfach nur, wenn man es auch reden darf und im Alltag anwenden kann. Ratsam ist vielleicht auch, sich spanische Freunde zu suchen oder in einen Verein zu gehen um spanische Leute kennen zu lernen, denn in der Freizeit redet man höchstens Deutsch oder Englisch mit den anderen Au Pairs.

Ich bin sehr froh, dass ich diese 6 Monate in Spanien war. Ich hatte eine so liebe Gastfamilie und der Abschied fiel mir wirklich schwer. Die Kinder wachsen einem sehr ans Herz und auch die Freundschaften die man schließt sind, glaube ich, für immer! Auch mein Spanisch wurde viel besser! Am Anfang kann es hart sein, man hat eventuell Heimweh und es ist alles ein bisschen viel wenn man auf einmal die Verantwortung für 1,2,3,.. Kinder hat. Aber dadurch wird man selbstständig und lernt sich selbst viel besser kennen! Ich werde diese Zeit nie vergessen, es waren tolle 6 Monate meines Lebens die ich nicht mehr missen möchte.

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