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Spanien

In den letzten elf Monaten, die ich als Aupair in Madrid verbrachte, lief mein Tag in etwa so ab:

Um neun Uhr morgens bin ich meistens aufgestanden und habe erstmal in Ruhe gefrühstückt. Dann hab mich mich zu Fuß auf den Weg zum Sprachkurs gemacht, der zwei Stunden gedauert hat und mitten im Zentrum lag, was sehr praktisch war um sich später noch kurz mit Freunden zu treffen, Besorgungen zu machen, oder einfach ein bisschen Schaufensterbummel zu betreiben). Um 3 Uhr circa habe ich meistens mit der Familie zu Mittag gegessen, aber dazu war ich nicht verpflichtet, deswegen habe ich das meistens spontan entschieden, je nachdem was ich so vorhatte, aber natürlich nach Absprache mit der Familie.

Um 5 Uhr begann dann meistens mein „Arbeitstag“: Zuerst bin ich  meistens mit einem der Kinder, welches eine Behinderung besaß, für zwei bis drei Stunden spazieren gegangen und habe dabei oft auch eins der größeren Kinder zum Sport gebracht. Dann wieder zuhause hab ich den beiden größeren Kindern (9, 10)  ab und zu bei den Hausaufgaben geholfen und kleine Hausarbeiten verrichtet (wie z.B. Wäsche aufhängen, Spülmaschine ausräumen oder Wasserauffüllen). Anschließend habe ich häufig dem Kind mit der Behinderung Essen angereicht und dann den Abendbrottisch gedeckt. Es wurde fast immer um 21-21.15 gegessen bis circa 22-22.15. Dann beaufsichtigte ich die beiden größeren beim Zähneputzen und duschen und konnte meistens um halb elf in mein Zimmer gehen und mich meinen Angelegenheiten widmen ( ntweder ausgehen, mit Freunden treffen oder skypen mit Familie und Freunden). Später, je nachdem, wann ich wieder zuhause war oder sonst so um 12 Uhr, habe ich dann noch die Küche aufgeräumt und die Spielsachen geordnet, was circa eine dreiviertel Stunde bis Stunde gedauert hat.

Ich habe mich sehr wohl in Madrid gefühlt und schätze, dass ich ziemlich viele Vorteile genießen durfte. Nicht nur weil ich ziemlich im Zentrum gewohnt habe (20 min zu Fuß bis zur innersten Innenstadt (Metrostation Sol)) und dadurch mir ein Metroabo erparen konnte und nachts nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen war um den Nachhauseweg anzutreten, sondern vor allem weil meine Gastfamilie sehr nett war!

Ich habe mich gut mit den Eltern und Kindern verstanden, und besonders mit meiner Gastmutter konnte ich immer sehr gut und viel reden, weil sie nicht gearbeitet hat und deswegen oft zuhause war. Die Kinder waren gut erzogen und sehr liebenswert ,trotz mancher kleinen Verstimmung, die natürlich wie in jeder Familie mal auftaucht. 

Ich habe mitbekommen, dass es für meine Gastfamilie immer schwierig war ein Aupair zu finden, weil nur sehr wenige Mädchen sich zutrauen ein Kind mit Behinderung zu betreuen. Ich muss sagen, dass ich es nicht als Belastung, sondern eher als Bereicherung empfunden habe soviel Zeit mit diesem Mädchen zu verbringen. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und war so ein liebenswertes und herzliches Kind, was einem mit Vertrauen überschüttet hat. Ich habe sie gefüttert, bin mit ihr spazieren gegangen und habe sie auch ab und zu ins Bett gebracht, aber es war nicht anstrengender als sich mit einem „normalen“ Kind zu beschäftigen.

Trotz dem Glück ,was ich hatte, empfand ich zu Anfang Heimweh. Vor allem in der ersten Woche. Aber durch die Sprachschule lernte ich dann  viele andere Aupairs kennen und es haben sich auch schnell Freundschaften ergeben, von denen ich hoffe dass sie noch lange halten! Und so habe ich mich eigentlich sehr schnell eingelebt.

Was ich trotzdem als schwierig empfand war eine Fernbeziehung zu führen, da man das Leben was man fern von der Heimat führt, dann doch nicht so gut teilen kann und es häufig Schwierigkeiten gab die einfach durch Unverständnis und -Kenntnis für die Situation des anderen entstanden. Aber es war dadurch auch eine gute Beziehungsprobe:)

Ein Punkt, der mich ein wenig unzufrieden gemacht hat war, dass ich bevor ich nach Madrid ging nicht wusste, dass fast alle Aupairfamilien zur Hälfte deutsch sind und die Kinder in den meisten Fällen genau so gut deutsch sprechen wie man selber und auch in einem relativ deutschen Umfeld groß werden. Sie gehen auf eine deutsche Schule und besuchen die deutsche Gemeinde. Auf der einen Seite ist das natürlich hilfreich, weil man nicht so sehr ins kalte Wasser geworfen wird am Anfang, aber so lernt man die andere Sprache auch wesentlich langsamer, weil man sehr viel deutsch redet: in der Familie mit den Kindern und einem Elternteil und mit den deutschen Aupairs, von denen es dadurch natürlich in Madrid wimmelt. Ich habe zwar trotzdem viel von der Sprache gelernt, aber ich kann nicht behaupten, dass ich sie einwandfrei sprechen könnte, und das nagt ein wenig an mir.

Trotzdem kann ich sagen, dass ich das Jahr nicht missen möchte, da ich eine sehr schöne, aufregende und lehrreiche Zeit hatte und sehr gute Freundschaften geschlossen habe.

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