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Spanien

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

Noch bevor der ganze Abistress überhaupt angefangen hatte, stand für mich schon fest, dass ich danach erst einmal raus aus Deutschland wollte. Ich liebe die Arbeit mit Kindern, daher war schnell klar, dass ich als Aupair arbeiten möchte. Auch die Wahl meines Gastlandes fiel mir ziemlich leicht, denn bei vorangegangenen Urlauben hatte ich mich längst in Spanien und seine Sprache verliebt. Also machte ich mich im Internet auf die Suche nach einer Agentur, die mich bei meinem Abenteuer unterstützen sollte. Nach einem Telefongespräch war ich mir dann sicher, dass ich mit Multikultur die richtigen Menschen an meiner Seite habe und ich sollte nicht enttäuscht werden!

Da die meisten spanischen Familien erst ab Herbst ein Aupair für längere Zeit aufnehmen, ich aber schon aber ab April bereit war nach Spanien zu gehen, ermöglichte mir Multikultur erst als Sommeraupair für 6 Wochen eine Familie zu finden und später dann ab Oktober eine weitere Familie, bei der ich dann 10 Monate bleiben konnte. So ging es dann Anfang Juni für mich nach Madrid zu einer wirklich lieben Familie, die mich herzlich willkommen hieß. Sie hatten 3 Kinder, die älteste Tochter war 12 Jahre alt, der Sohn 8 Jahre und die Kleinste war 7. In der ersten Woche in der ich dort war, hatten die Kinder noch Schule. Dementsprechend bestanden meine Aufgaben darin, die Kinder morgens zu wecken, ihnen das Frühstück zuzubereiten, sie zur Schule zubringen und um 14 Uhr wieder abzuholen. Ich musste keine Aufgaben im Haushalt übernehmen, daher hatte ich den Morgen komplett für mich, um mit Freunden Madrid zu erkunden oder am Pool die spanische Sonne zu genießen. Diese Entspannung morgens war aber auch nötig, denn der Alltag mit der jüngsten Tochter stellte sich als ziemlich schwierig heraus. Sie hatte das Down Syndrom und benötigte daher bei allem was sie tat Hilfe. Sie ließ sich jedoch nicht gerne helfen und war leider auch sehr wenig erzogen. Ihre Eltern nahmen ihre Behinderung oftmals als Ausrede oder Entschuldigung für ihr Verhalten und ließen sie mit den Worten "Aber sie ist nun mal behindert, lass sie doch" oder " Das würde sie nicht verstehen, wenn ich ihr das verbiete" meistens einfach das tun was sie wollte. Auch wenn es sich dabei um Anspucken oder Gabelwerfen handelte.

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

Ich hatte höchsten Respekt vor den Eltern, es ist nicht leicht Vollzeit zu arbeiten und sich gleichzeitig, um ein behindertes Kind und zwei weitere zu kümmern, jedoch müssen meiner Meinung nach auch einem behinderten Kind gewisse Regeln gesetzt werden. Die Kleine wusste nämlich sehr gut was sie durfte und was eigentlich nicht und verstand auch wenn man mit ihr schimpfte. Allerdings hörte sie eigentlich nur auf ihre Mutter, sodass oftmals auch der Vater mir ihr an seine Grenzen geriet. Die beiden Älteren waren zum Glück so selbstständig, dass ich mit ihnen nicht viel Arbeit hatte. In den Ferien haben wir morgens zusammen gefrühstückt, danach sind sie mit ihren Freunden an den Pool gegangen und haben dort die meiste Zeit verbracht. Meine Aufgabe war es mit ihnen viel Englisch zu reden und ihnen das Mittagessen zuzubereiten. So ging die Zeit rasend schnell vorbei und es endeten 6 sehr anstrengende aber zugleich auch schöne Wochen. Insgesamt war diese Zeit in Madrid und vor allem das Zusammenleben mit dem behinderten Kind eine sehr wichtige und wertvolle Erfahrung, die ich nicht missen wollte.

Außerdem wusste ich nach diesem ersten kurzen Aupairabenteuer sehr genau, nach welcher Familie ich suchte. Ich wollte auf keinen Fall noch einmal in so eine große Stadt wie Madrid und ich wünschte mir eine Familie mit kleineren Kindern, denen ich auch beim Duschen, Anziehen und Füttern helfen konnte. Denn nur Englisch mit den Kindern zu reden, war mir einfach zu wenig. Multikultur hatte nun etwas Arbeit mit mir, denn ich lehnte einige Vorschläge ab bis ich dann schließlich die perfekte Familie gefunden hatte. Ich skypte mit einer Familie aus Castellón de la Plana mit einem 2-jährigen und einem 4-jährigen Jungen und es war mir sofort klar: Da will ich hin! Anfang Oktober flog ich also unglaublich nervös nach Valencia, wo mich am Flughafen meine neue spanische Familie mit einem liebevoll verzierten Namensschild erwartete. Ich fühlte mich sofort wohl auch wenn die ersten beiden Tage natürlich von gewissen Unsicherheiten vor allem im Umgang mit den Kindern begleitet wurden. Aber das legte sich sehr schnell und ich hatte nach kurzer Zeit ein super Verhältnis mit meinen beiden Jungs!

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

In den folgenden Monaten sah dann mein Tagesablauf wie folgt aus: Ich stand um 7 Uhr auf und weckte zusammen mit der Mutter die Kinder, wobei der Kleine meistens schon sehr viel früher wach war und bereits gefrühstückt hatte. Die Jungs gingen bereits beide in den Kindergarten bzw. die Vorschule, daher ähnelte der Morgen sehr dem Morgen mit Schulkindern. Erst Schulkleidung anziehen und danach hieß es gleichzeitig den Kleinen zu beschäftigen und die Schulrucksäcke zu packen während der Größere frühstückte. Um 08:15 verließen sie dann gemeinsam mit ihrer Mutter das Haus und ich hatte freie Zeit bis 16:30. Zweimal die Woche putzte ich das Kinderbad und Kinderzimmer sowie mein Zimmer und Badezimmer. Ansonsten wusch ich täglich eine Maschine Wäsche der Jungs, bügelte und faltete die Wäsche vom Vortag und erledigte Kleinigkeiten wie Spülmaschine ausräumen und kleinere Einkäufe. Da jeden zweiten Tag die Putzfrau kam, musste ich mich nicht um das Aufräumen oder Putzen von Küche oder Wohnzimmer kümmern. Um 16:30 wurde ich von meiner Gastmutter entweder zu Hause oder wo auch immer ich mich gerade in der Stadt aufhielt abgeholt und wir fuhren gemeinsam zur Schule der Jungs.

Zweimal in der Woche hatte der Ältere Fußballtraining, weshalb ich an diesen Tagen alleine mit dem Kleinen war und mit ihm auf Spielplätze ging, seine Oma besuchte oder einfach zu Hause mit ihm spielte. Am Abend habe ich dann die Jungs geduscht, ihnen die Schlafanzüge angezogen und ihnen danach das Abendessen zubereitet. Die Kinder aßen meist um 20 Uhr, die Eltern und ich deutlich später um 21:30. Mit meinen Gasteltern hatte ich ein unglaublich gutes Verhältnis. Die Mutter wurde zu einer richtig guten Freundin, mit der ich über alles Mögliche reden konnte und mit der ich auch die eine oder andere Shoppingtour unternahm. Der Vater kam meist nicht vor 20 Uhr von der Arbeit zurück, zudem hielt er sich beruflich auch oft für mehrere Wochen im Ausland auf, doch auch mit ihm habe ich mich sehr gut verstanden. Samstags arbeitete ich immer bis 13 Uhr, den Rest vom Wochenende hatte ich frei, wobei ich samstags oft noch das Mittagessen oder manchmal sogar den gesamten Sonntag mit meiner Familie verbrachte.

Am Wochenende traf sich meistens die gesamte Familie in einem der Wochenendhäuser der Großeltern, sodass ich das spanische Großfamilienleben mit 7 Cousins und vielen Tanten und Onkeln genießen konnte. Schon nach wenigen Wochen fühlte ich mich wie ein Teil der Familie und nahm daher wirklich gern an allen Familientreffen teil. Allerdings genoss ich auch ausgiebig das spanische Nachtleben, das oftmals erst morgens um 9 Uhr endete- in Spanien feiert man wirklich bis zum Morgengrauen und auch mal länger! Zum Glück hatte ich super verständnisvolle Gasteltern, die nur schmunzelten wenn ich mal wieder meinen kompletten freien Sonntag müde im Bett verbrachte. Auch Urlaube oder freie Tage waren nie ein Problem für meine Familie. Solange ich früh genug Bescheid sagte, konnte ich mir alle Reisewünsche erfüllen, so verbrachte ich z.B. jeweils eine Woche in Barcelona und Valencia und unternahm viele Wochenendtrips mit meinen Freundinnen. So war es aber für mich auch eine Selbstverständlichkeit hin und wieder einmal ein ganzes Wochenende zu babysitten. Die wichtigste Regel ist und bleibt: Das Aupairleben beruht auf einem Geben und Nehmen.

Während meines Aufenthalts besuchte ich verschiedene Sprachkurse zum Teil auch an der Universität wodurch ich in kürzester Zeit sowohl Aupairfreundinnen als auch spanische Freunde gefunden habe. Die Spanier sind total offen und hilfsbereit und lieben es einem ihre Kultur und Sprache näher zu bringen und einen zu integrieren. Ich habe mich unglaublich wohl gefühlt und vermisse hier in Deutschland sehr die spanische Mentalität und Gelassenheit, die Sonne, das Meer und die Siesta!!

Ich kann nur sagen, als Aupair nach Spanien zu gehen, war die bisher beste Entscheidung in meinem Leben. Ich habe eine unglaublich tolle Zeit dort erlebt, Freunde fürs Leben gefunden, meine Spanischkenntnisse extrem verbessert, viel über mich selbst gelernt, ich bin selbstbewusster und selbstständiger geworden und ich habe eine zweite Familie und ein Zuhause in Spanien gewonnen. Ich kann es nur jedem empfehlen, traut euch! Ihr werdet es nicht bereuen./p>

Luisa

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