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Spanien

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

Ende August 2012 ging für mich die große Reise los. Ein Jahr nach Spanien, nach Daganzo de Arriba, einem Vorort von Madrid. Ich wurde herzlich empfangen und von nun an war ich für ein ein Monat altes Baby und einen zweijährigen Jungen verantwortlich. Die Erfahrungen mit einem Säugling waren wirklich interessant. Da meine Gastmutter einmal für ein ganzes Wochenende weg war, hatte auch ich „Nachtschicht“ und musste der Kleinen die Flasche geben. Für mich war das nur eine Nacht, aber da merkt man mal, was alle Mütter so leisten, die so etwas über Monate durchmachen müssen ;)

Nachdem wir uns zunächst immer auf Englisch unterhielten, hat sich nach kurzer Zeit herausgestellt, dass meine Gastmutter doch viel besser Deutsch spricht, als ich angenommen hatte. Am Anfang kam mir dies natürlich sehr entgegen, denn dadurch habe ich mich super schnell eingelebt.

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

So verging die Zeit bis Weihnachten wirklich schnell und auch das Weihnachtsfest war für mich ein ganz besonderes Highlight. Ich bin mit meiner Gastfamilie zu den Großeltern nach Gran Canaria geflogen und habe dort Weihnachten bei 25° erlebt. Auch Silvester war toll, denn da war ich mit einer Freundin, die mich aus Deutschland besucht hat, und meinen anderen Au-pair Freundinnen direkt an der Puerta de Sol, einem der Hauptplätze Madrids.

Die anderen Au-pairs habe ich ganz leicht in Madrid kennen gelernt. Jeden Monat organisiert die Deutsche Evangelische Gemeinde in Madrid ein Au-pair-Treffen für alle deutschen Au-pairs. Die Treffen waren wirklich super. Man trifft Gleichgesinnte in netter Atmosphäre und kann sich einfach über alles austauschen. Auch ein paar deutsche Traditionen, wie eine Adventsfeier, oder Ostereier bemalen, wurden bewahrt.

Luisa au pair spanien erfahrungsbericht

Gerade durch meine Au-pair-Freundinnen habe ich dann auch mein kleines Jahrestief im Winter überwinden können. Wer nämlich Spanien immer nur mit Sommer, Sonne, Strand und Meer verbindet, dem kann ich nach diesem Jahr etwas anderes erzählen. Auch in Spanien gibt es einen Winter, besonders in Madrid. Zwar ohne Schnee, aber trotzdem mit ganz furchtbar kaltem Wind und es regnet auch sehr häufig. Da meine beiden Kinder nicht, wie meistens in Spanien, in den Kindergarten gegangen sind, lagen meine Arbeitszeiten immer von morgens bis nachmittags. Gerade wenn man nicht raus konnten, ist mir teilweise wirklich die Decke auf den Kopf gefallen. Umso besser, wenn man dann Freunde hat, mit denen man am Wochenende immer wieder Städtereisen machen konnte. Ganz beliebt war der Süden Spaniens.

Der Kontakt zu den Einheimischen war schon schwieriger. Ich hatte aber Glück und habe durch Zufall ein Mädchen in meinem Alter kennengelernt. Über Silvester wird sie mich sogar dieses Jahr hier in Deutschland besuchen kommen. Durch sie habe ich die Gelegenheit bekommen, wenigstens ein bisschen meine Sprachkenntnisse zu verbessern, denn im Nachhinein war es natürlich nicht so toll, dass es sich mit meiner Gastmutter so auf Deutsch eingespielt hat. Durch meine Arbeitszeiten konnte ich auch nicht in die Sprachschule gehen. Im Juli hat sich dann aber noch die Gelegenheit ergeben, während meine Gastfamilie im Urlaub war, einen intensiv Sprachkurs an der Universität von Alcalá de Henares zu besuchen.

Insgesamt hätte ich wirklich nicht gedacht, dass mich die Zeit mit den Kindern so anstrengen könnte, auch wenn die Kleinen natürlich noch so süß waren. Und obwohl Spanien ja gar nicht so weit von Deutschland entfernt liegt, ist es wirklich bemerkenswert, wie unterschiedlich doch die Kulturen sind, allein wenn man schon den Tagesablauf vergleicht.

Alles in allem habe ich die Entscheidung ein Jahr weg zu gehen wirklich nie bereut und besonders schön ist natürlich das Gefühl, wenn man sowohl von der spanischen Freundin, als auch von der Gastfamilie mit den Worten „ du hast jetzt ein Haus in Spanien“ verabschiedet wird.

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