Meine sieben Wochen in Spanien als Sommeraupair
Nun bin ich schon bald zwei Wochen zurück in Deutschland und nächste Woche fängt mein Studium schon an.
Eigentlich waren meine Auslandspläne ganz anders. Lange sprach ich von Work & Travel in Neuseeland und Australien, dann lange von Aupair in Island und letzten Endes bin ich als Sommeraupair nach Spanien gegangen.
Ich hatte einen Studiengang für mich entdeckt und wollte direkt nach dem Abitur studieren, deshalb entschied ich mich für das Sommeraupairprogramm in Spanien und schneller als ich es erwartet hatte, ging alles los.
Ich flog zwei Wochen nach Schulende zu meiner Gastfamilie in Oviedo. Sie erwartete mich bereits ungeduldig am Flughafen, denn mein Flug war verspätet.
Die Spanier sind allgemein sehr herzlich, so wurde ich sofort in den Arm genommen und wir versuchten und mit Händen und Füßen zu unterhalten. Ich hatte zwar drei Jahre Spanisch in der Schule, aber am Anfang verstand ich fast gar nichts.
Meine Aufgabe war es ein zwölfjähriges Mädchen zu betreuen und mit ihr Englisch zu sprechen. Morgens ging ich von 9h-12h zur Sprachschule und nachmittags fuhr ich mit der Kleinen in ein Kulturzentrum, wo wir schwimmen konnten. So gegen 19h hatte ich denn Feierabend.
Schon nach ein paar Tagen hatte ich einen Kulturschock, denn das spanische Temperament war sehr stark in meiner Gastfamilie vertreten. Bei jeder Kleinigkeit haben sie sofort losgeschrien und sich gegenseitig Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Wörter wie Idiot oder Schlampe schienen normal zu sein. Ständig waren sie am Diskutieren. Auch wenn ich am Ende verstanden habe, worum es ging, habe ich mich nie wohl gefühlt, wenn sie sich gestritten haben.
Mit dem zwölfjährigen Mädchen war es auch nicht immer leicht, denn sie war ja schon am Anfang der Pubertät, und wenn etwas nicht nach ihrem Plan lief, fing sie sofort an rumzuschreien.
Aber es soll nicht alles negativ klingen, was ich hier schreibe, denn letzten Endes, habe ich viele schöne Dinge in Spanien erlebt.
Die Familie hat mich für die letzten zwei Wochen und am Wochenende immer mit in die Ferienwohnung ans Meer genommen und abends haben die Eltern, wenn sie ausgegangen sind, mich meistens mitgenommen. So habe ich viele nette Personen kennengelernt und ich konnte mich allgemein auch super mit ihnen unterhalten.
In Oviedo habe ich viel unternommen mit meinen Klassenkameraden, die von überall herkamen. Zwar war ich mit Abstand die Jüngste, aber das Alter spielte keine Rolle. Im Ferienort habe ich dann mehr spanische Freunde gemacht und bin mit ihnen ausgegangen. Im Sommer gehen die Spanier fast jeden Tag aus. Sie gehen in die Tapas Bars, trinken Wein, Bier und Cidre.
Die Landschaft hat mir sehr gefallen. Nordspanien ist wirklich eine Traumregion, bloß das Wetter war dieses Jahr nicht so gut. Des Weiteren ist das Essen sehr lecker. Ich habe sehr viel Fisch, Tintenfisch und Muscheln gegessen. Es hat einfach super geschmeckt, aber an die Essenszeiten muss man sich gewöhnen. Das Mittagessen ist so gegen 15h mit zwei warmen Tellern und das Abendessen gegen 23h auch mit zwei warmen Gerichten. Hier in Deutschland kriege ich immer noch gegen 21h Hunger :D Mal sehen, wie lange das noch andauert. Ich habe auch einige Sachen probiert, die ich in Deutschland nie essen würde… Kuhzunge oder Schnecken…
Ich hatte viele tolle Erlebnisse in Spanien und am Ende habe ich in etwa 90% von allem verstanden. Fließend sprechen konnte ich noch nicht, aber mein Spanisch hat sich um einiges verbessert. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Zwar war nicht immer alles rosig und leicht, aber „Es la vida“. Oder man flucht einmal „joder, mierda…. etc.“ und schon ist alles wieder gut in Spanien.
Was ich vielleicht noch sagen sollte, ich habe Deutschland schätzen gelernt. Wenn man sich mal anschaut, wie etwas in anderen Ländern abläuft, merkt man, dass es hier gar nicht so schlecht ist, wie man immer dachte.
Habt keine Angst davor ins Ausland zu gehen. Man hat viele gute Erlebnisse und ich will nicht Lügen, ich hatte auch schlechte, aber letzten Endes, war mein Aufenthalt eine gute Erfahrung und ich möchte die vielen schönen Momente nicht missen.
