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Spanien

Und Spanien so fern…

Ein Jahr „Viva España!“, das war die Einigung mit meinen Eltern die ich nach langen Diskussionen ausgehandelt hatte… und nach und nach freundete ich mich auch immer mehr mit dem Plan an, gut es war nicht ganz so weit und aufregend-exotisch wie  Mexico, Argentinien oder gar Kuba, aber man kann nicht alles haben! Die Entscheidung  für eine Agentur hatte ich schnell getroffen, von Multikultur war die Homepage einfach am Buntesten! :D Die Entscheidung war trotz meiner offensichtlich falschen Auswahlkriterien goldrichtig! Die Betreuung vor und während meines Aufenthaltes war erste Sahne, vielen Dank noch mal an dieser Stelle an das gesamte Multikultur-Team! So und jetzt geht meine Geschichte los:

Meine Bewerbung war also abgeschickt, die Sorgen fingen an, „sind die Unterlagen angekommen?!“, „meldet sich überhaupt eine Familie?!“, „warum zum Teufel sind die Spanier so gechillt und suchen erst so spät?!“, das und vieles mehr schwirrte mir also durch meinen Kopf… quälende 4 Wochen…. Ja die meisten von euch werden später sicher überrascht sein, denn normalerweise wartet man noch länger auf die ersten Vorschläge aber nun ja, da hatte ich wohl Glück! Der erste Gastfamilienvorschlag landete also in meinem E-Mail Postfach und auch direkt am selben Abend wollten sie mit mir telefonieren… Mein Puls war gefühlt so hoch wie der eines Kolibris. Auch wenn das Gespräch trotz gründlichster Vorbereitung meinerseits in einem sehr wirren

Gestammel auf deutsch-spanisch ablief, war die Sympathie  direkt da, beiderseits, was ein Glück, so hatte ich also nach nur 4 Wochen Wartezeit eine Familie für mich gefunden.

Die Vorbereitungsphase war aufregend, immer wieder tauschte ich mit meiner Gastfamilie E-Mails aus und bereitete auch die die daheim bleiben würden auf meine Abreise vor, dann ging es Ende August los, ich startete mit einer Woche Barcelona bei einer Freundin um mich schon mal ein bisschen an die Sprache zu gewöhnen und anschließend ging mein vorerst letzter Flieger los in  Richtung BILBAO, Baskenland (das sollte mir später noch öfters zuhören kommen, denn das Baskenland gehört zwar rein geographisch zu Spanien, aber wirklich jeder den man auf der Straße fragt antwortet mit: „Ich bin Baske, kein Spanier!“).

Am Flughafen holte mich meine Gastmutter ab, mit der ich mich direkt gut verstand, und sie hatte einen erheblichen Vorzug, sie ist Übersetzerin für Englisch und Deutsch, so konnte ich also notfalls auch nach Wörtern fragen. Im neuen Heim angekommen stand dann direkt Inge vor mir, mein Herz ging auf, denn so was Süßes hatte ich lange nicht gesehen. Inge weiß nämlich definitiv wie sie ihre Umwelt um ihre 3-jährigen Finger wickelt. Mein Gastvater hatte schon Mittagessen zu bereitet, obwohl ich vor lauter Aufregung nicht wirklich viel essen konnte, das vierte Mitglied meiner neuen Familie, der 8-jährige Galder war noch mit einem Freund in Urlaub, so hatte ich also erst mal nur ein Herz zu erobern, was mir auch relativ schnell gelang, meine Gastgeschenke kamen gut an und auf dem Spielplatz erwies ich mich auch als sehr nützlich, alleine ist Schaukeln mit 3 nämlich noch sehr mühselig…

Um jetzt nicht von jedem Tag zu berichten fasse ich das restliche Jahr dann eher kurz zusammen:

Ja, es ist hart, und Ja ich hatte mehrmals Heimweh. Ich stand dann während meines Jahres auch noch fast jeden Tag vor der Aufgabe die Herzen der Kinder zu erobern, denn naja wie soll ich sagen, der Sohn mochte mich nicht und Inge hat sich dann des Öfteren von ihrem großen Bruder anstecken lassen, so war nicht jeder Tag ein Zuckerschlecken und es gab immer wieder Tage an denen ich alles hinschmeißen und mich in den Flieger setzen wollte , da ich einfach keine Kraft mehr hatte. Darum war ich dann auch sehr froh, als ich die Flugtickets nach Deutschland, um Weihnachten zuhause zu verbringen, in den Händen hielt, diese Auszeit hatte ich bitter nötig. Tatsächlich nach 2 Wochen Krafttanken ging ich mit neuem Elan an meine Aufgaben, die bösen Sprüche und Wutanfälle der Zwerge nahm ich immer gelassener (auch wenn sie bis zu meinem Abreisetag nach 10 Monaten Zusammenleben nicht aufhörten!) und begann auch das ganze mit Humor zu nehmen, denn seien wir mal ehrlich, wenn da so eine 3-jährige vor dir steht und dir mit den Händen in die Hüften gestemmt  entgegen wirft, dass sie jetzt nicht mehr deine Freundin ist, dann kann man nur schmunzeln! Außerdem wurde das Umfeld was ich mir außerhalb meiner Gastfamilie aufgebaut hatte immer besser, ich hatte angefangen Fußball zu spielen und mich mit den Mädels aus meiner Mannschaft angefreundet, und auch die Leute aus meiner Sprachschule waren mir immer sympathischer. Für mich stand also fest: Das Jahr wird wie geplant beendet! Und im Endeffekt bin ich auch ein bisschen stolz auf mich, dass ich nicht nur endlich Spanisch spreche sondern auch, dass ich nicht aufgegeben habe.  Das hört sich wahrscheinlich jetzt auch schlimmer an als es war, mit Inge hatte ich zum Schluss ein echt gutes Verhältnis, meine Gastmutter hat mir letztens noch geschrieben, dass Inge immer mal wieder nach mir fragt. Und ganz ehrlich mir reicht das;)

Also solltet ihr auch vorhaben als Aupair ins Ausland zu gehen, kann ich nur sagen, macht das! Mir zumindest sind die Leute alle sehr ans Herz gewachsen und wenn ich alles Schöne hätte erwähnen wollen wäre dieser Bericht definitiv in Richtung Roman tendiert, also solltet ihr noch Fragen haben, schießt los;)

Und wenn nicht, dann ab in EUER Abenteuer, denn letztendlich muss jeder sein Eigenes erleben. Ihr könnt noch so viele Erfahrungsberichte lesen, keiner wird eurer eigenen Erfahrung anschließend auch nur ansatzweise ähnlich sein! Also die Koffer gepackt und auf geht’s, ich wünsch euch viel Spaß dabei!

Alles Liebe

Janina

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