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Spanien

Erfahrungsbericht Au Pair in Spanien von Clara L

Warum?
Schon seit Jahren verspürte ich dieses Fernweh, dieses Verlangen, mehr von der Welt zu sehen. Ein anderes Land, andere Sitten und andere Menschen kennen lernen. Ich wollte gerne viele neue Dinge entdecken und erleben.
Für mich bot sich dann als erste Option, nach dem Abitur als Au-Pair für ein Jahr nach Spanien zu gehen und so Einblicke in eine andere Kultur zu gewinnen, eine neue Sprache zu erlernen und vor allen Dingen für eine gewisse Zeit ein völlig anderes Leben zu führen.



Ankunft
Auf dem Weg in mein neues Leben ging es mit meinen Gefühlen drunter und drüber. Die zwei Stunden im Flugzeug waren Gefühlschaos pur. Mir blieb kaum Zeit die Trauer des Abschiedes zu verarbeiten, da ich mich mental schon wieder auf meine Ankunft vorbereiten musste und vor Aufregung kaum klar denken konnte.
Zum ersten Mal meine neue Familie zu sehen war sehr komisch, aber ich war froh, dass dieser Schritt endlich getan war. Eine gewisse Zeit braucht man natürlich erst einmal, um alles zu realisieren und zu verarbeiten. Die ersten zwei Wochen waren die schlimmsten. Zwischen tausend neuen Eindrücken und Heimwehattacken wurde mir erst so richtig bewusst, auf was ich mich da eingelassen hatte.
Doch je mehr ich mich an alles gewöhnte, desto besser wurde es. Nachdem ich die ersten neuen Freunde kennen lernte, fühlte ich mich immer wohler. Freunde sind in dieser Zeit das Wichtigste, was man haben kann. Den Kontakt nach Hause pflege ich natürlich regelmäßig über das Internet und das Telefon.

Erfahrungsbericht Au Pair in Spanien von Clara L

Arbeit
Viele Leute, die nicht genau wissen , was bedeutet, "Au-Pair" zu sein denken, dass wir unendlich viel Freizeit haben und nebenbei ganz locker ab und zu mal mit den Kindern spielen. Dabei wissen sie einfach nicht, dass Au-pair ein echt harter Job ist. Denn jeden Tag Kinder zu betreuen und deren Alltag zu regeln, kann unheimlich anstrengend und nervtötend sein. Manchmal kommt es einem so vor, als wären es die eigenen Kinder, da man so viel Zeit mit ihnen verbringt. Ein absolutes Au-pair - Syndrom ist es, sich in der freien Zeit so gut wie nie zu Hause aufzuhalten - denn abschalten, sich entspannen und den ganzen Kinderstress vergessen, das kann man einfach nur, wenn man unterwegs ist und abgelenkt wird.
Eines darf man auf keinen Fall vergessen: "Wir sind nicht nur zum Arbeiten da, sondern hauptsächlich um Erfahrungen zu sammeln und um die Zeit - so gut es geht - zu nutzen und zu genießen!"

Verhältnis zur Familie
Meine spanische Familie ist für mich schon wie meine zweite Familie geworden. Das Verhältnis zu ihr ist sehr intensiv. Meine Gastkinder stellen nicht nur meine "Arbeit" dar, sondern sind in irgendeiner Weise auch meine kleinen Geschwister.

Meine Gasteltern sind zwar meine Arbeitgeber, aber inzwischen auch schon wie Eltern und Freunde geworden. Ich arbeite schließlich nicht nur für sie, sondern lebe auch mit ihnen in einem Haus.

Kinder
Spanien ist ein außerordentlich kinderfreundliches Land. Die Kinder sind für die Spanier einfach alles, und alles dreht sich um sie. Überall und immer wird ihnen die volle Aufmerksamkeit geschenkt, und jedes Fest ist auf die Kinder ausgerichtet.

Nach meinen Erfahrungen sind spanische Kinder sehr energiegeladen, aktiv und wild. Sie gehen förmlich auf in Tätigkeiten in denen sie ihre überschüssige Energie abbauen können, wie zum Beispiel beim Toben, beim Herumhüpfen und Herumklettern. Weniger gut können sie sich beim Basteln oder Malen konzentrieren und ruhig bleiben. Doch bei dem guten Wetter in Spanien ist auch das kein Problem, denn es gibt unzählige Möglichkeiten, raus zu gehen und die Zeit mit den Kindern an der frischen Luft zu verbringen.

Essen
Die mediterrane Küche gefällt mir sehr gut. Viel Fisch, Obst und Gemüse, aber auch Unmengen an Fleisch, Kartoffelchips (ist hier schon fast so was wie Brot) und vor allen Dingen: Olivenöl - ein absolutes Grundnahrungsmittel der Spanier. Schmeckt super, aber setzt auch unheimlich an - muss man dann halt wieder mit Sport ausgleichen.
Sehr gewöhnungsbedürftig ist - vor allen Dingen für mich als Deutsche -, dass nur Weißbrot gegessen wird. Ich hätte nie gedacht das ich mich echt manchmal nach einem richtigen Vollkornbrot sehne.

Sprache
Ich kam nach Spanien mit einem minimalen Basiswissen, das hauptsächlich aus "Hola" (Hallo) und "Gracias" (Danke) bestand. Ich dachte, mit Englisch könnte ich die anfängliche Sprachbarriere überwinden, aber falsch gedacht. Meine Gasteltern sprechen kein Englisch, so wie die meisten Spanier. Die ersten Tage war es echt schwierig, sich überhaupt irgendwie mit der Familie zu verständigen, aber mit Händen und Füßen ging es dann.

Wenn man wie ich in einer rein Spanisch sprechenden Familie wohnt, lernt man ziemlich schnell, die Sprache fließend zu sprechen. Etwas, was ich mir vorher absolut nicht vorstellen konnte.
Natürlich gehört immer etwas Engagement und Motivation dazu, wenn man eine Sprache gut erlernen möchte. Da bleibt das extra Lernen nicht aus. Die Sprachschule, die ich zwischenzeitlich besuchte, hat mir persönlich nicht viel gebracht. Ich sehe mehr Erfolge, wenn ich für mich selbst lerne. Aber das muss jeder selbst ausprobieren und für sich entscheiden.

Spanier
Die Spanier an sich sind sehr offen, herzlich und scheuen sich nicht vor Körperkontakt (Küsse, Umarmungen). Sie essen viel, gerne und sehr gut. Spanier sind sehr gastfreundliche Menschen, und als Ausländer wird man sofort aufgenommen und voll und ganz akzeptiert. Sie genießen das Leben richtig und sehen alles etwas lockerer als wir Deutschen - das gute Wetter hebt eben die Laune. Was sie am besten können, ist feiern, und das zu jedem noch so kleinen Anlass. Das Wort "Feiertag" wird dort also immer wörtlich genommen! Eine Schwäche ist allerdings ihre Unpünktlichkeit und ihr Hang zum extremen Trödeln - etwas, womit man sich auf jeden Fall anfreunden muss.
Ich für meinen Teil musste überrascht feststellen, wie deutsch ich mich doch verhalte. Die allgemeinen Vorurteile, die es über die Deutschen gibt (Verhalten, Perfektionismus, Pünktlichkeit, Genauigkeit,…), scheinen schon irgendwie zu stimmen.

Mein Rat
Ich würde jedem empfehlen, ein Auslandsjahr zu machen. Die Erfahrungen, die ich selbst in diesem ersten halben Jahr gemacht habe, haben mich persönlich unheimlich weiter gebracht und meinen Horizont stark erweitert. Und selbst, wenn es mal nicht so gut läuft - gerade auch die negativen Erfahrungen machen einen stark und lassen die Persönlichkeit wachsen.

Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderen einen guten Einblick in das Leben als Au-pair in Spanien (Katalunien) geben und vielleicht auch dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen.

 

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