Ich habe 3 Monate in Arroyomolinos verbracht, einer Vorstadt im Südwesten von Madrid. Dort war alles sehr sauber, neu und modern.
Gleich zu Beginn wurde ich ganz herzlich von meiner Gastfamilie in Empfang genommen. Da ich erst später abends gelandet bin, sind „meine“ beiden Jungs (5 und 3 Jahre alt) extra etwas länger wachgeblieben um mir „un besito“ und „abrazo“ zu geben. Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt, da meine Familie sehr bemüht war, mich einzubeziehen und es mir möglichst heimisch zu machen. Dies war auch der Grund, weshalb ich nie mit Heimweh zu kämpfen hatte.
Schnell habe ich mich an den spanischen Rhythmus gewöhnt: Länger schlafen, spät ins Bett gehen und auch spät essen! Ich habe das Abendbrot immer mit den Kindern um 20:00 gegessen, da mir das der Eltern um 22:30 einfach zu spät war.
Schnell habe ich eine Sprachschule ausfindig gemacht und bin jeden Morgen nach Madrid gefahren, erst mit dem Bus, dann mit der Metro, um auch die Sprache besser zu lernen. Dies hat mir immer viel Spaß gemacht und ich würde es auch jedem anderen AuPair empfehlen, da dies eine weitere gute Möglichkeit ist, um andere Leute aus aller Welt kennenzulernen und Freundschaften zu schließen.
Mein Tagesablauf war jeden Tag unter der Woche mehr oder weniger ähnlich:
Um halb 7 aufstehen um mich auf den Weg nach Madrid zu machen. Anschließend knapp 2 Stunden Sprachunterricht und dann schnell wieder nach Hause, da ich die Jungs von der Schule holen musste, weil beide zu Hause essen und nicht, wie viele andere Kinder, in der Schule. Danach habe ich mit dem Ältesten der Beiden eine Stunde Englisch gelernt – spielerisch, zum Beispiel haben wir Memory gespielt, um einfache Wörter zu lernen, oder „Wer ist es?“ um Fragen zu üben. Ich war wirklich erstaunt, wie schnell BEIDE lernen. Selbst der Kleine mit seinen (anfangs) 2 Jahren hat nach ca 3 4 Wochen alles verstanden, was ich ihnen gesagt habe. Wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sie vorher nie Kontakt zur englischen Sprache hatten.
Nachmittags waren die Jungs dann in der Schule und haben Unterricht gehabt bzw. Sport gemacht! Von Judo bis Tanzen über Fußball – alles war dabei! Ab halb 6 habe ich dann Zeit mit ihnen verbracht und beispielsweise Bücher aus der nahen Bücherei ausgeliehen, gemalt, gespielt – manchmal drinnen, meistens jedoch draußen in einem der so vielen neuen Parques für Kinder. Da das Wetter zuverlässiger ist als die öffentlichen Verkehrsmittel, war es auch noch im Dezember möglich, draußen ohne Jacken zu spielen. Ein weiterer Pluspunkt auf meiner Liste über Spanien ;)
Abends habe ich dann die Kinder noch gebadet, für die Schlafenszeit vorbereitet und dann haben wir zusammen gegessen! Dieses gestaltete sich manchmal etwas schwierig, da sie einfach so viel Energie haben und abends noch einmal richtig „aufdrehen“.
Am Wochenende hatte ich dann immer frei und somit viel Zeit, um die wunderschöne Stadt zu erkunden und sich mit neugewonnenen Freunden zu treffen! Die Shopping-Möglichkeiten in Madrid wurden auch regelmäßig ausgenutzt, was das Kofferpacken vor der Rückreise etwas schwierig gestaltete ;)
Insgesamt kann ich sagen, dass ich die beste Zeit nur möglich in Spanien hatte und ich die Entscheidung, nach dem Abi ins Ausland zu gehen, auch entgegen einiger kritischer Stimmen, nicht auch nur einmal bereut habe. Ich kann es nur jedem empfehlen, der Erfahrungen im Umgang mit Menschen und einer anderen Kultur sammeln möchte!
Den herzlichsten Dank auch an das nette Team von MultiKultur J
Allison Anthony
