Mein Name ist Hedda, ich bin 19 Jahre alt und ich habe ein Jahr als AuPair in Schottland gelebt. Im August 2014 ging es los. Ich hatte vorher viel mit meiner zukünftigen Gastfamilie geskypt und freute mich sie nun persönlich kennenzulernen. Meine Familie bestand aus meiner Gastmutter Ali und ihren drei Kindern Sophie und Lucas (beide 5) und Olivia (9). Sie lebten in Lauder, einem Dorf ungefähr eine Stunde südlich von Edinburgh.
Ich wurde am Flughafen mit einem großen Willkommensplakat begrüßt, und wir fuhren nach Lauder. In meinen ersten Wochen war noch die vorherige Nanny da um mir zu helfen und ich lebte mich gut ein. Mein typischer Tagesablauf sah folgendermaßen aus: Meine Gastmutter ging morgens gegen 7 zur Arbeit und kam erst um 19 Uhr zurück. Morgens gegen halb sieben stand ich auf, um den Frühstückstisch zu decken und die Spülmaschine auszuräumen. Danach weckte ich die Kinder, half den kleinen, sich anzuziehen und gab ihnen ihr Frühstück.
Anschließend brachte ich sie alle zur Schule. Während die Kinder dort waren putze ich und wusch die Wäsche und traf mich oft mit einem anderen AuPair, das auch in Lauder wohnte. Um 3 Uhr holte ich die Kinder wieder ab, dann gab es einen Snack, wir machten Hausaufgaben und ich brachte sie zu ihren Hobbys oder spielte mit ihnen. Abends kochte ich Abendessen und brachte dann gegen 8 bzw. 9 die Kinder ins Bett. Dieser Tagesablauf war auf Dauer sehr anstrengend, und die Kinder akzeptierten mich nie wirklich. Außerdem hatte ich oft großes Heimweh. All das führte dazu, dass ich diese Familie im Dezember 2014 verließ.
Rückblickend muss ich sagen, dass ich mir wünschte, diesen Schritt viel früher gemacht zu haben. Glücklicherweise war meine schottische Partneragentur sehr hilfsbereit und half mir, eine neue Familie zu finden, obwohl sie eigentlich wegen Weihnachten und Neujahr geschlossen hatten. Meine zweite Gastfamilie lebte in Edinburgh und hatte zwei Kinder: Teema (7) und Adam (5).
Dort fühlte ich mich viel wohler und auch mein Heimweh verschwand. Ich hatte die Vormittage immer frei, da meine Gasteltern die Kinder zur Schule brachten, und nutzte diese, um, gemeinsam mit anderen AuPairs, Edinburgh zu erkunden. Edinburgh ist eine wunderschöne Stadt. Nachmittags holte ich die Kinder aus der Schule ab, half ihnen bei den Hausaufgaben, spielte und malte mit ihnen. An den Wochenenden gingen wir oft auf den Spielplatz oder ins Museum.
Die Abende hatte ich dann wieder frei. Ich habe in meinem Jahr in Schottland unglaublich viel erlebt. Ich habe viel von diesem wunderschönen Land gesehen. Zu den Highlights gehören auf jeden Fall meine Urlaube auf Islay und den Orkney Inseln. Außerdem machte ich eine einwöchige Tour durch die Highlands, was ich unbedingt empfehlen kann.
Ich war auch zweimal für jeweils ein Wochenende in London und habe viele Tagesausflüge nach Glasgow, St. Andrews, Inveraray, Stirling und viele andere Orte gemacht. Ich habe viele neue Freunde gefunden und Erfahrungen gesammelt. Das AuPair Jahr in Schottland war definitiv unvergesslich und ich bin heute sehr froh, es gemacht zu haben.