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Norwegen

Wichtig: für 2024 können wir leider keine weiteren Bewerbung für Norwegen akzeptieren!!

Wenn du in diesem Jahr ins Ausland gehen möchtest, empfehlen wir dir insbesondere Au Pair Aufenthalte in Spanien, Frankreich, Island oder Australien.

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lisa au pair in norwegen

Am 05.09.2013 ging es für mich mit der Fähre von Kiel aus nach Oslo. Meine Eltern haben mich begleitet, was alles noch etwas schwerer für mich gemacht hat, da ich noch nie so lange von zu Hause weg war. Als wir am 06.09 ankamen, waren es nur noch wenige Minuten mit dem Taxi bis zu meinem neuen Lebensabschnitt. Da waren wir dann also, meine Eltern sehr traurig gestimmt und ich zerrissen von Gefühlen. Nach den ersten Kommunikationsschwierigkeiten ging es für meine Eltern 2 Stunden später schon zurück nach Deutschland, ohne ihr jüngstes Kind. Soviel zum Anfang.

Nun war ich erstmal auf mich allein gestellt. Alleine in einem Land, in dem ich nichts und niemanden kannte. Meine Gasteltern hatte ich vorher nur über Skype kennengelernt. In den ersten Wochen habe ich probiert, mich so gut wie möglich einzuleben, mir die Tage mit Sport und vielen Büchern zu vertreiben. Ich bin auch sehr oft mit meiner Gastmutter und dem jüngsten Kind (zu dem Zeitpunkt sieben Monate) spazieren gewesen. Aber die Spaziergänge wurden immer seltener. Also bin ich via Facebook auf die Teestube der Deutschen Gemeinde in Oslo aufmerksam geworden. Einmal im Monat treffen sich da Deutsche Au Pairs, Freiwillige usw. um Spieleabende zu veranstalten oder einfach nur zu quatschen. Wir waren immer eine recht große Gruppe von 15-25 Leuten. Zusätzlich gab es das Au Pair Café, zu dem sich viele internationale Au Pairs jeden Sonntag zu gewissen Aktivitäten getroffen haben. Aber nun komme ich zum wesentlichen. Die erste Zeit war komisch. Ich kannte die Familie nicht und war nicht wirklich das fünfte Rad am Wagen, aber irgendwie schon. Ich wurde gebraucht, sollte aber nicht immer da sein. Seltsam, oder? Das Arbeitnehmer/Arbeitgeber Verhältnis ist auch nie wirklich verschwunden. Aber das ist ganz normal. Man ist ja nun da, um zu helfen und das nicht umsonst. Das soll auf gar keinen Fall abschrecken, aber es ist die Wahrheit und man lernt, damit umzugehen. Ich für meinen Teil hatte also eine Familie mit 2 kleinen Kindern (7 Monate, 2 Jahre), die vom Alltag gestresst war und kaum Zeit für sich hatte. Die Erwartungen gingen beiderseits sehr auseinander, aber wir alle sind an den Aufgaben gewachsen und hatten eine großartige Zeit mit tollen, wohl einmaligen Erfahrungen. Meine Aufgaben bestanden hauptsächlich darin, morgens das Frühstück vorzubereiten, dem kleinsten Kind beim Essen zu helfen und anschließend aufzuräumen bzw. auf die Kleinste aufzupassen, während meine Gastmutter die ältere in den Kindergarten gebracht hat. Meine Gastmutter war noch im ersten Elternjahr, deshalb war ich selten alleine mit beiden Kindern, sehr oft aber mit der kleinen zusammen. Den Mittag über hatte ich eigentlich immer frei, außer einmal die Woche, da wurde das ganze Haus von mir geputzt. Nicht die schönste Arbeit, aber man geht ja Kompromisse ein. Gegen 16 Uhr war ich dann wieder für das Abendessen verantwortlich sowie das Aufpassen auf die Kleinste während meine Gastmutter die Größere aus dem Kindergarten abgeholt hat. Anschließend zählte das Aufräumen der Küche und das ins Bett bringen der Kinder zu meinen Aufgaben. 1-2 Mal die Woche habe ich abends auf beide aufpassen müssen. Meine Freizeit habe ich übrigens sehr gut genutzt.

Nach 4 Wochen habe ich bereits meinen ersten Wochenendausflug mit drei anderen Deutschen planen können. Es ging hoch in den Norden, nach Tromsø. Bereits ende Oktober lag da soviel Schnee, dass man meinen könnte, man wäre im Winterwunderland gelandet. Tromsø ist eigentlich eine Stadt/Insel, die man gesehen haben muss. Ein Wochenende reicht jedoch vollkommen aus.

Gar nicht lange drauf hat mich meine Gastmutter mit in die Hütte ihrer Eltern genommen. Die Oma hat mir angeboten, in den Bergen spazieren zu gehen und es war wundervoll. Eigentlich hat jede zweite Norwegische Familie so eine Hütte, deshalb sollte man so ein Angebot nicht abschlagen!

Ende November ging es mit meiner Gastfamilie nach Gran Canaria, Spanien. Ich wurde als Babysitter mitgenommen und meine Gasteltern fanden wohl, dass alles nicht ganz so toll gelaufen sei, ich für meinen Teil habe aber die Sonne genießen können. (;

Über Weihnachten ging es für mich zurück nach Deutschland, Weihnachten ist für mich einfach eine reine Familienzeit. Das gleiche gilt für Silvester. Währenddessen sind meine Gasteltern nach Teneriffa geflogen, um Zeit unter sich zu verbringen. Wenn einem das so gesagt wird, ist es nicht das schönste Gefühl, aber man härtet mit der Zeit doch an Kritik ab.

Ostern ging es für mich wieder nach Hause.

Anfang Mai ging es dann nochmal mit der ganzen Familie nach Alicante, Spanien. Ich habe mir diesmal sehr viel Mühe gegeben und meine Gasteltern sind sehr dankbar gewesen für die Kinderlose Zeit, die ich ihnen als Paar ermöglicht habe. Mein letzter Ausflug war wieder in den Norden, nach Trondheim. Eine Stadt, die genauso klein wie Tromsø ist und auch genauso spannend. Spannend für die Leute, die gern in Museen gehen und sich kulturell bilden wollen. Aber auch für Trondheim reicht ein Wochenende vollkommen aus. Ansonsten war es ganz interessant, beim public viewing dabei zu sein. Es gibt unglaublich viele Deutsche in Norwegen, müsst ihr wissen. Lästern auf Deutsch in der TBane empfehle ich übrigens niemandem. Und der Winter in Oslo… Ich bin ein absoluter Wintermensch und hatte den wohl schönsten Winter überhaupt. Es gab Tage, da schien es als würde es nicht aufhören zu schneien. Das Skigebiet Tryvann ist es auch wert, sich eine seasoncard zu kaufen. Wenn man Ski/Snowboard fährt, versteht sich. An Tagen mit schlechtem Wetter habe ich sonst einfach gelesen oder war bei anderen zu Hause. Gutes Wetter wurde für den Oslofjord genutzt. Jeden Tag shoppen gehen war auch drin. Aber na ja, da war mein Auslandsjahr auf einmal vorbei. Man kommt an, alles ist so neu und im dritten Monat denkt man sich ‚so lange muss ich noch durchhalten‘ aber dann gewöhnt man sich an alles, man lernt, das Ungewöhnliche zu lieben und plötzlich sitzt man im Flieger, vorerst für immer nach Hause zurück. Man hinterlässt seine zweite Familie, die Gastmutter, die teilweise zur besten Freundin geworden ist. Die Kinder, die man glatt als kleine, nervige, geliebte Geschwister betrachtet. Deine neu kennengelernten Freunde, die dich verstanden haben, während deine Freunde von zu Hause keine Ahnung hatte, wodurch du gehst.

Fakt ist: Die letzten acht Wochen waren die schönsten in Norwegen. Warum erst die letzten acht? Weil meine Gasteltern und ich nicht miteinander Kommuniziert haben. Wenn es ein Problem gab, wurde es unter den Tisch gekehrt. Alle waren unzufrieden und der Haussegen hing schief. Aber besagte 8 Wochen vor meiner Reise nach Hause zurück hat es eine ordentliche Aussprache gegeben, die meinen bisherigen Aufenthalt komplett auf den Kopf gestellt hat. Wichtig ist jetzt nicht, warum, sondern, dass man reden muss. Wenn man von Anfang an über Probleme redet, wird alles besser. Man darf nicht immer zurückstecken, man muss sagen, wie man sich fühlt. Man sollte auch so frei sein zu sagen ,,darauf kann ich dir jetzt nicht antworten, ich muss erst darüber nachdenken´´. Für manche wird das jetzt etwas seltsam klingen, aber ich denke, dass so gut wie jedes Au Pair mal in den Genuss dieser Situation kommen wird. Wie bereits erwähnt, sind wir alle an den aufgekommenen Aufgaben gewachsen. Die 10 Monate in Olso waren die schwersten, aber auch lehrreichsten Monate in meinem Leben. Ich bin kein anderer Mensch geworden, wie man vermuten könnte. Ich habe meine Charakterzüge aber in vielen Hinsichten gestärkt. Ich weiß wer ich bin und wo meine Prioritäten liegen. Also habt keine Angst davor, euch eventuell zu ändern. Das tut ihr nicht. Ihr seid, wer ihr seid. Und wenn ihr Angst habt, eure Freunde nach dieser Veränderung zu verlieren, dann liegt es nicht an der Entfernung, sondern an der Freundschaft selbst.

Ich hoffe, dieser doch etwas andere Bericht über (m)einen Auslandsaufenthalt hilft anderen bei ihren Entscheidungen so, wie mir die ganzen vorherigen Berichte zu meiner Entscheidung verholfen haben.

Lisa

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