Während die Eltern gearbeitet haben und die anderen Kinder in der Schule/im Kindergarten waren habe ich also auf ihn aufgepasst, mit ihm gespielt, ihm zu Essen gegeben, Schlafen gefahren, wir sind nach Möglichkeit viel rausgegangen, usw. Wenn nachmittags die anderen Familienmitglieder nach Hause gekommen sind haben wir dann Mittag gegessen, meist auch von mir gekocht, und dann hatte ich frei, ebenso wie an den Wochenenden, wobei ich oft auch die Familienunternehmungen mitgemacht habe, wie Fahrradtouren, Ausflüge, Kennenlernen der weiteren Verwandtschaft meiner Gastfamilie usw. Ich habe mich sehr als Familienmitglied gefühlt und es war ein unglaublich toller Zufall wie gut meine Gastfamilie und ich auch als Personen zueinander gepasst haben, wie wir übereinstimmend festgestellt haben.
Abgesehen davon habe ich auch in einem Gospelchor mitgesungen, eine Zeit lang einen Norwegischkurs besucht und das letzte halbe Jahr in einem "Musikk Korps" Trompete gespielt, dadurch hatte ich sogar die Möglichkeit am 17. Mai, dem Nationalfeiertag, mit dem Musikk Korps beim Stadtumzug, in dem sonst noch alle anderen Korps' und alle Schulen und Kinder der Stadt traditionsgemäß teilnehmen, mit zumarschieren.
Außerdem habe ich natürlich Skifahren gelernt, wie sollte man in der Skination Norwegen und mit super Skimöglichkeiten direkt hinterm Haus auch drumrumkommen...
Ein paar Mal waren wir mit der Familie an der südlichen Westküste, wo meine Gastmutter herkommt, dort hat meine Gastfamilie auch eine "Hytta", also ein Ferienhaus/Hütte, wie viele Norweger, und so habe ich auch nochmal landschaftlich und sprachlich (Dialekt) eine andere Seite von Norwegen gesehen.
Noch etwas mehr vom Land habe ich auf ein paar Wochenend-reisen mit anderen Au-pairs gesehen, das war auch toll, wenn auch natürlich eher die Ausnahme als die Regel. Allgemein war es nämlich etwas schwierig Kontakt mit anderen Au-pairs zu haben schon weil die meisten die ich kannte in Oslo waren, es also fahrtechnisch, zeitlich und finanziell für mich immer mit etwas mehr Aufwand verbunden, mich mit ihnen zu treffen/sie überhaupt richtig kennen zu lernen. Einige sehr nette Leute hatte ich aber wiegesagt schon kennengelernt, und auch abgesehen davon insgesamt viele neue und gute Erfahrungen gemacht.
