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Norwegen

Wichtig: für 2024 können wir leider keine weiteren Bewerbung für Norwegen akzeptieren!!

Wenn du in diesem Jahr ins Ausland gehen möchtest, empfehlen wir dir insbesondere Au Pair Aufenthalte in Spanien, Frankreich, Island oder Australien.

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celina au pair in norwegen

„Pass gut auf dich auf“, „Komm ja heile wieder“, „Das wird bestimmt klasse!!“, „Du schaffst das schon!!“
Das waren die Worte von Familie und Freunden, als ich im August 2012 in den Flieger in den hohen Norden stieg. Und da saß ich nun, ganz alleine am Flughafen zwischen 2 Welten und war mir plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob das nicht doch eine Nummer zu hoch für mich ist. Noch nie war ich so lange von zu Hause weg und mir war ein bisschen mulmig zu Mute, … obwohl ich schon über E-mail und Telefon guten Kontakt zu meiner Gastfamilie hatte, (die mir auch wirklich sympathisch erschien) war ich doch ziemlich unsicher … ein Land, das ich zuvor nur im Urlaub kennengelernt hatte, viele fremde Menschen und eine fremde Sprache …. ob das mal gut geht ….

celina au pair in norwegen

…aber das ging es!!! Und zwar richtig gut!!
Angekommen bei einer netten, offenen und herzlichen Familie, viel es mir recht leicht, mich in mein neues Leben in Norwegen einzuleben und die anfänglichen Ängste und Zweifel waren ganz schnell vergessen. Maridalen, das war nun mein neues zu Hause für das kommende Jahr. Ein naturgeschütztes Tal im Norden von Oslo, voller Idylle und einzigartiger Natur. Auf einem der alten Bauernhöfe dort durfte ich leben und dann auch noch direkt am Maridalssee dem Trinkwassersee von Oslo.

celina au pair in norwegen

Schon am Anfang wurde mir klar, dass meine Gasteltern und auch die beiden Au-Pair-Jungs, Jakob (5) und Filip (11), und ich, aus demselben Holz geschnitzt sind und wir sehr zusammen harmonieren. Jakob und Filip sind zwei aufgeschlossene Jungen, sehr wissbegierig und ziemlich leicht zufrieden zu stellen. Besonders interessiert waren sie an Sitten und Bräuchen im für sie so fernen Deutschland. Das half mir besonders kulturelle Unterschiede bewusst wahrzunehmen. Meine Gasteltern sind beide Vollzeit am Arbeiten. Mein Gastvater führt neben seinem Hauptberuf auch noch den Bauernhof mit Pferden und Kornwirtschaft. Da war ihnen eine Hilfe, die ihnen einfach im oft hetzigen Alltagsleben ein bisschen unter die Arme greift, sehr willkommen und wichtig.

Ein gewöhnlicher Tag in Maridalen begann um 7 Uhr morgens mit dem Frühstück, das ich vorbereitete, sowie das „matpakke“ für Kindergarten und Schule. Filip konnte meistens mit seinen Eltern zur Schule fahren, sodass Jakob und ich uns gut Zeit lassen konnten um uns fertig für den Kindergarten zu machen … im Winter war das zum Beispiel sehr gut, denn je kälter es wurde, desto mehr musste man anziehen und mitnehmen ;). Manchmal war das ein halber Umzug, aber im gleichzeitig wusste man auch, dass es Sommer wurde, als das Gepäck leichter und weniger wurde ;) Dann ging es meist mit dem von meinen Gasteltern zur Verfügung gestellten Auto zum Kindergarten. Bei gutem Wetter ging es aber auch oft mal mit dem Fahrrad und bei schönem Winterwetter auch mal mit Ski zum Kindergarten.

celina au pair in norwegen

Danach kamen sehr unterschiedliche Aufgaben, dazu gehörten das wöchentliche putzen, waschen, aufräumen, einkaufen und Brot backen (da wir alle der Meinung waren, dass selbstgebackenes Brot viel besser schmeckt ;)) . Da mein Gastvater beruflich sehr viel unterwegs ist, erledigte ich auch kleine Bauernhofarbeiten wie die Pferde mit Futter und Wasser versorgen, leichte Feldarbeit, Magerwiesen mit der Motorsense mähen, Streichen, Rasenmähen, Beeren (besonders Himbeeren und Preiselbeeren) pflücken und zu Marmelade verarbeiten. Zum Winter hin durfte ich mit dem Traktor tonnenweise Holz spalten ;). Es waren eigentlich täglich unterschiedliche Aufgaben, die meinen Alltag sehr abwechslungsreich machten. Auf dem Hof war immer genug zu tun, manchmal kam es mir auch wie eine nie endende Arbeit vor und es gab auch Tage an denen ich besonders mit der oft körperlichen Bauernhofarbeit ein bisschen überfordert war und oft an meine Grenzen gekommen bin…. Da denkt man schon mal, „das schaffe ich nie!!!“ Aber im Nachhinein haben mich diese Aufgaben stark gemacht, gefordert und vor allem gefördert. Außerdem war es unglaublich schön die Dankbarkeit in den Augen der Familie zu sehen, das hat mir immer neue Kraft gegeben. Schön war auch, dass meine Gasteltern mir immer ein großes Mitspracherecht und Freiraum bezüglich meiner Aufgaben gegeben haben. Da die Situation für alle neu war und wir alle unerfahren waren, war es mehr eine gemeinsame Gestaltung meines Jahres. Wenn ich mir sehr unsicher war, musste ich nur fragen und mir wurde geholfen. Und auch wenn ich einen Fehler gemacht habe, wurde das mit sehr viel Humor hingenommen und niemand war verärgert darüber.

celina au pair in norwegen

Am Nachmittag um ca. 14.30 Uhr holte ich dann die beiden Jungs wieder von Schule und Kindergarten ab. Nach den Hausaufgaben haben wir dann oft zusammen drinnen oder draußen gespielt, gebastelt, gelesen und kleine Ausflüge mit anschließendem Picknick unternommen. Die Zeit mit den Kindern war für mich immer das Highlight des Tages. Natürlich gab es auch hier und da mal ein paar Auseinandersetzungen und kleine Komplikationen, aber da die beiden so unkompliziert und leicht zu handhaben waren konnte man immer tolle Sachen mit ihnen erleben und so konnte ich eine super Beziehung zu den beiden aufbauen. Jakob und Filip kamen allerdings auch sehr gut alleine miteinander klar, sodass sie gar nicht immer einen großen Aufpasser dabei haben wollten, das machte die Lage manchmal sehr leicht für mich.

Ab ca. 16.30 Uhr hab ich dann angefangen zu kochen. Anfangs war ich wirklich unglaublich miserabel in der Küche, weil ich mich total unsicher gefühlt habe und unerfahren war. Doch auch da wurde mir unter die Arme gegriffen… zuerst kochten wir zusammen, dann bekam ich tolle Internetseiten mit guten norwegischen Rezepten gestellt, sodass kaum etwas schief gehen konnte …. und nach und nach entdeckte ich verwunderlicher Weise meine Leidenschaft zum Kochen. Nach 3 Monaten kochte ich fast täglich und hatte unheimlichen Spaß mich durch Rezepte zu klicken und neue Sachen auszuprobieren. Das Essen war dem deutschen meist sehr ähnlich bis auf das es mindestens 3x die Woche Fisch gab. Und auch einige norske Spezialitäten wie brunost, rømmegrøt und fårikål lernte ich kennen. Nach dem Essen begleitete ich Jakob und Filip dann zu ihren Freizeitaktivitäten wie Schwimmunterricht, Karate und Gesangsunterricht.

Dadurch das ich viel Zeit alleine mit den Kindern hatte, lernten wir uns sehr schnell besser kennen und so entwickelte ich mich zu so etwas wie eine große Schwester für die beiden. Generell wurde ich mit sehr viel Liebe in die Familie integriert und fühlte mich schnell wie ein Familienmitglied und gleichzeitig eine gute Freundin der Familie. Natürlich musste man sich zuerst einmal kennenlernen. Die Sprache war aber eine gute Möglichkeit dafür und besonders die beiden Jungs waren am Anfang eine große Hilfe besonders dabei. Da meine Gastfamilie sehr viel Wert darauf legte, dass ich am Ende des Jahres ein bisschen was von der Sprache mitnehme, weil es ein Teil der Kultur ist, haben wir von Anfang an mit Händen und Füßen auf Norwegisch geredet und sind nur im Notfall auf Englisch ausgewichen. Jakob und Filip war ich so dankbar für die zahlreichen Rundgänge durchs Haus, an denen sie mich an die Hand nahmen, mir Gegenstände zeigten und wir so zusammen Vokabeln lernten …. Daher ging es wirklich ziemlich schnell mit der Sprache. Irgendwie kam das ganz von selbst und unbewusst. Trotzdem belegte ich aber 2 Sprachkurse, die mich auch sprachlich deutlich weiterbrachten und wirklich Spaß machten. Außerdem hat man dort viele Leute aus aller Welt kennengelernt und zusätzlich über viele andere Kulturen gelernt.

Aber auch Freizeit kam nicht zu kurz. Oft hatte ich Zeit am Vormittag oder am frühen Nachmittag, bevor ich die Kinder abgeholt habe. Da war es ideal sich mit anderen Au-Pairs zu treffen und Oslo und Umgebung besser kennen zu lernen. Außerdem gab es immer genug Zeit die Natur rund um den Bauernhof zu erkunden. Im Sommer machte ich viele Wanderungen zu den umliegenden Bergseen und genoss die Stille und Natur. Im Winter lernte ich tatsächlich Langlaufen und dann machte ich schöne Touren auf Ski. Man durfte sogar mit Schlittschuhen und Skiern über den zugefrorenen Maridalssee fahren. Einmal die Woche ging ich zu einem Chor auf den ich zufällig gestoßen bin. Da bin ich dann zum ersten Mal mit gleichaltrigen Norwegern in Kontakt gekommen und habe tolle Bekanntschaften gemacht, viel Spaß beim Singen gehabt und einzigartige Auftritte erlebt.

Das Jahr war voller toller Erlebnisse, aber die Highlights waren immer die Wochenendausflüge zur „Hytta“, zusammen mit meiner Gastfamilie, die mich ganz selbstverständlich mitnahmen, wenn ich wollte. Es waren nie große Unternehmungen, die wir machten, sondern eher die kleinen Sonntagsausflüge, die so liebevoll waren und mir immer in Erinnerung bleiben werden. Dann ging es auf Outdoortour, entweder zu Fuß, mit Ski oder mit dem Kanu zu Hütten, Seen oder einfach in den Wald. Im Gepäck war immer eine Kanne zum Kakao und Kaffee kochen, und etwas Holz zum Feuer machen. Dann wurde gebaut, Wasser gestaut und die Natur rund um erkundet. Ein herrliches Erlebnis, das uns noch alle mehr zusammengebracht hat und viel Erholung gab. Außerdem ging es an einigen Wochenenden auch auf Reise durch das Land zusammen mit anderen Au-Pairs, um Land und Leute ein bisschen besser kennenzulernen. Ein absolutes Highlight war auch die Reise mit der Familie nach Tromsø im Februar, wo ich Nordnorwegen von seiner besten Seite kennenlernen durfte, mit strahlendem Sonnenschein und von mit Nordlichtern überzogenen Nachthimmeln. Besonders schön auch, dass meine Familie und einige Freunde aus Deutschland problemlos zum Besuch kommen durften und sie wurden überzeugt, dass es in Norwegen nicht nur kalt und dunkel ist ;)

Ein Auslandsjahr gemeinsam mit einer Gastfamilie zu erleben kann ich wirklich nur empfehlen. Es gibt einen besonders guten Einblick in Land und Leute. Die Norweger würde ich als ein sehr zurückhaltendes Volk beschreiben, aber dabei auf keinen Fall unfreundlich. Sie lieben die Stille und leben zusammen im Einklang mit der Natur. Die Lebenseinstellung ist sehr gelassen, harmonisch und familiär, was schon durch das duzen deutlich wird. Auf mich haben die Norweger einen mit ihrem Leben sehr zufriedenen und glücklichen Eindruck gemacht und diese Ausstrahlung war wirklich ansteckend. So wie der Sommer mit seinen langen sonnigen Tagen zu diesem Jahr gehörte, war es auch der Winter ….Die Dunkelheit gehörte damit natürlich auch dazu, am Anfang hat sie mir ganz schön zu schaffen gemacht, da gab es auch ein paar Heimwehtage an denen man gerne zurück ins helle Deutschland wollte, aber ab Januar, Februar hellte der Schnee alles wieder auf. In diesen 2 Monaten hatte ich den glaub schönsten Winter meines Lebens mit beständigen Glitzerschnee 2 Monate, durchgehend Sonnenschein bei -15 bis -20 °C, sodass auch diese Jahreszeit mir immer in guter Erinnerung bleiben wird ;) Alles in allem war es ein Jahr, das eine Erfahrung fürs Leben ist. Durch die Begegnung mit tollen Menschen, die mich sehr inspirierten, durfte ich so viele neue Erfahrungen sammeln und neue Sachen lernen. Norwegen ist wie ein 2. zu Hause geworden und ich weiß, dass ich in Zukunft noch oft die Reise in den hohen Norden machen werde, um all die lieben Menschen wiederzusehen. Ganz herzlichen Dank auch an das Multikultur-Team, das eine so tolle Begleitung über das Jahr war und dies alles erst möglich gemacht hat!! Man hat sich nie alleine gefühlt, konnte Fragen stellen auf die man schnell eine Antwort bekam und es war wunderschön fast monatlich eine persönliche Mail im Posteingang zu haben, in der ihr euch nach dem Stand der Dinge und dem Wohlergehen erkundigt habt. Ein herzlichen Dankeschön dafür!!!

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