<imgclass="erfahrungsbericht_bild" title="au pair in neuseeland Bianca" src="https://www.multikultur.info/images/stories/Erfahrungsberichte/Neuseeland/erfahrungsbericht-au-pair-neuseeland-von-bianca-1.jpg" alt="au-pair-in-neuseeland-anne1"/>Mein Leben in Neuseeland dauerte 8 Monate, und es war die allerbeste Zeit in meinem Leben. Nicht nur meine halbasiatische Gastfamilie nahm mich offen und freundlich auf, auch die Gesellschaft an sich, die Neuseeländer, sind ein humorvolles und höfliches, aber kaum spießiges Völkchen.
Meine Arbeitszeit von 30 Stunden in der Woche war gefüllt damit, die drei Kids (5, 9 und 11) zu allen möglichen Aktivitäten zu bringen, den Haushalt zu erledigen und in den Ferien ein wenig den Animateur zu spielen. 
Alles in allem sehr entspannt, allerdings konnten meine zwei Jungs auch richtig anstrengend sein wenn sie sich in ihre täglichen Streitereien verwickelten. Mir hat das geholfen zu lernen, mich durchzusetzen und eine ordentliche Portion Selbstvertrauen dazu zu gewinnen. Und da ich an den Wochenenden immer frei hatte konnte ich mich dann auch gut zurückziehen, ein wenig im Heimweh und den Erinnerungen schwelgen, in der Nacht durch die Clubs ziehen oder eine der zahlreichen Wochenendreisen unternehmen. Bei mir persönlich war Heimweh kaum ein Problem, ich liebe Neuseeland und habe mich einfach rundum zufrieden und wohl gefühlt.
Dazu kam, dass ich dort nicht allzu lange nach meiner Ankunft einige Neuseeländer kennenlernte und mich in einen davon gnadenlos verliebte. Da das Ganze aber auf Gegenseitigkeit beruhte wurde meine Zeit in Neuseeland noch um Welten schöner, ich hatte immer Begleitung die über alles Bescheid wusste und sehr viel Kontakt zu Einheimischen in meinem Alter.
Die Kultur in Neuseeland erschien mir auf den ersten Blick nicht sehr viel anders als in Deutschland. Es gibt viel Lammfleisch, und ein paar wenige traditionelle Desserts wie Pavlova und die Häuser sind meist Bungalow-artig und nur einstöckig. Ich habe in Auckland gelebt, und würde auch nicht empfehlen für ein Au Pair aufs Land zu ziehen, weil da gibt es in der Regel nichts außer Pferde und Schafe weit und breit.
Der größte Kulturschock kam bei mir, als ich zurück in Deutschland war. Wie unglaublich unfreundlich, wortkarg und spießig viele Deutsche sind ist mir niemals so stark aufgefallen wie jetzt im direkten Vergleich zu den Neuseeländern.
Somit ist es auch vollkommen klar, es wird kein Abschied für immer sein. Ich habe mich nicht nur in einen Neuseeländer verliebt, sondern auch in das Land und die positive Stimmung, die dort herrscht. Neuseeland wird mich wieder sehen :)
