auslandprogramme weltweit
Italien

Julia au pair in italien

Es war Anfang September und meine letzte Woche zu Hause – für 9 Monate sollte es nach Italien gehen, und aufgeregter hätte ich gar nicht sein können! Einige Wochen vorher hatte ich mich bei Multikultur für ein Au Pair Jahr beworben, dass es dafür in den Süden gehen sollte, stand relativ schnell fest. Letztlich viel meine Wahl auf Italien und ich hätte es gar nicht besser wählen können! Die Betreuung und Begleitung von Multikultur hat es mir ermöglicht, verschiedene Familien kennenzulernen und mich dann für die richtige zu entscheiden, denn das viel mir gar nicht so leicht.

Als ich aber dann meine Familie gefunden hatte, ging alles ganz schnell. Flug buchen, Koffer packen... Wörterbuch nicht vergessen! Denn trotz Italienischkurs in der Schule habe ich mir beim ersten Skypen mit der Familie wohl ziemlich einen abgebrochen hatte ich das Gefühl;)

Viele meiner Freunde sagten zu mir „Sonne, Strand, La dolce vita“, stattdessen antwortete ich „Berge, Schnee, Italien hat auch einen Norden“. Denn wenn man an Italien denkt, kommen jedem typischerweise zuerst Pizza, Pasta, Meer und Strand in den Sinn. Aber die Alpen ziehen sich auch durch den Norden Italiens;) So ging es dann mittwochs morgens los Richtung Trient. In Verona am Flughafen warteten meine Gastmama und Annalisa, mein Gastkind, schon auf mich. Annie ist 9 und sollte nach englisch jetzt auch noch deutsch lernen, eine ziemlich schwere Aufgabe wie ich schnell feststellte.

Julia au pair in italien

In meiner Gastfamilie fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl, sie nahmen mich auf wie eine eigene Tochter und so fiel auch das Sprachproblem nach kurzer Zeit nicht mehr ins Gewicht. Mit Annie allerdings hatte ich einen wirklich schweren Start, wir verstanden uns gut – solange ich italiensch sprach! Sobald ich, und das war nunmal der Grund für meinen Aufenthalt, deutsch sprach, blockte sie komplett ab. Es ist natürlich schwierig für ein Kind, schon so jung die dritte Sprache zu lernen, aber ich musste einen Weg finden, sie dafür zu begeistern. Der Groschen fiel, als ich ihr ein Bildersammelheft schenkte und sie mit Sammelbildern belohnte, wenn sie sich ein wenig Mühe gab, etwas zu lernen.

So ging einige Zeit ins Land, ich ging zur Schule, am Wochenende traf ich mich häufig mit anderen Au Pairs, ich lernte die Gegend kennen. Als es auf Weihnachten zuging, kamen auch meine beiden Gastschwestern nach Hause, die beide ein wenig älter sind als ich. Durch die beiden habe ich auch deren Freunde kennegelernt und selber Freundschaften geschlossen. Weihnachten haben wir im Haus der Oma verbracht, in dieser Zeit habe ich wirklich sehr deutich gemerkt, was es heißt, dieses Fest im Kreis der Familie zu feiern! Trotzdem habe ich es sehr genossen. Nach Weihnachten fing für mich eine schwierige Zeit an. Annie blockte immer mehr, wenn es um deutsch ging und ich habe wirklich daran gezweifelt, in der Familie zu bleiben. Ich war sehr froh, meine Ansprechpartnerin der Partnerorganisation in Trient zu haben. Sie hat mir wirklich geholfen, diese Situation zu überstehen. Auch meine anderen Au Pair Mädels waren eine große Unterstützung für mich, vielleicht hätte ich ohne sie einfach das Handtuch geworfen.

Julia au pair in italien

Schließlich entschied ich mich, zu bleiben, weil mir die Familie wirklich sehr ans Herz gewachsen war und auch Annalisa sagte mir immer wieder, dass sie gern mit mir zusammen ist, aber eben einfach kein deutsch lernen möchte. Ich kann gar nicht mehr sagen wie, aber es hat nach dieser Krise für einige Zeit deutlich besser geklappt mit ihr, vielleicht weil sie wusste, dass es im Sommer nach Deutschland zur Schule gehen sollte.

Die letzten Wochen rasten dann wirklich! Viele meiner Freunde reisten schon vor mir ab, das Schicksal des Langzeitinternationalen holte auch mich ein. Trotzdem habe ich auch diese letzte Zeit wirklich genossen, das Semester einer meiner Gastschwestern war zuende und ich habe einge Zeit mit ihr verbracht, weil auch sie nach Deutschland zur Schule gehen sollte. Der Unterschied ist wirklich so riesig, mit einem Kind oder eben einer Gleichaltrigen eine Sprache zu lernen! Auch die Sprachstunden gingen dann vorbei. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, mich auf den Abschied und auch aufs Nach-Hause-Kommen vorzubereiten. Und auf meine Italienischprüfung, die wenige Tage vor meiner Abreise anstand.

Mitte Juni war dann meine Zeit in Italien vorbei, meine Gastfamilie ist nach Bayern in den Urlaub gefahren wo ich dann von meiner Familie abgeholt wurde. Der Abschied fiel mir schwer, auch wenn ich auf der anderen Seite sagen muss, dass es sich für mich wie eine Erleichterung anfühlte, nicht mehr in der Pflicht zu stehen, mit Annie deutsch sprechen zu müssen.

Die Erfahrung, die ich gemacht habe, möchte ich in keinem Fall missen! Ich bin sehr glücklich über jede Erfahrung, die ich in dieser Zeit machen durfte, ob gut oder schlecht. Ich habe schöne 9 Monate in einer sehr tollen Gastfamilie verbracht und hoffe, auch weiterhin Kontakt zu ihnen zu haben. Ich habe mich sehr wohl gefühlt, auch wenn es nicht immer so lief, wie ich mir das vielleicht gewünscht hätte. Aber durch Schwierigkeiten kommt man auch weiter, man lernt und wächst auch daran. Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf das Abenteuer einzulassen. Wenn man sich dem öffnet, kann man sich wirklich weiter entwickeln, selbständiger werden, viele neue Menschen kennenlernen. Und vielleicht sogar eine zweite Familie, eine zweite Heimat finden.

Fate questa bellissima esperienza, non ve la pentirete! :)
Julia

Julia au pair in italien

weitere Erfahrungsberichte

Wir helfen dir gerne weiter

Au Pair in Deutschland: 0221-92130-43/-48
Au Pair ins Ausland: 0221-92130-44
Mo/Mi/Do: 10:00-17:00 Uhr
Di/Fr: 10:00-15:00 Uhr

Katalog

Feedback

Cookie Einstellungen
Cookies erleichtern uns die Bedienfreundlichkeit der Website zu erhöhen. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.

Weitere Infos