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Susanne au-pair in Island

Tempus fugit – wie wahr, wie wahr. Es ist der reine Wahnsinn, wie schnell so ein Au pair Jahr vergehen kann! Kaum dass ich Ende Juni in Island angekommen bin, war schon wieder Weihnachten und kaum dass die Festtage vorbei waren, hieß es schon Abschied nehmen – Abschied von einem faszinierenden Land und einer wunderbaren Familie.

Auch wenn ich Anfangs kleine Zweifel hatte, ob das nicht verrückt ist, für ein Jahr in ein Land zu gehen, mit dem ich mich noch nie auseinander gesetzt habe und auch dessen Sprache nicht spreche, noch nicht einmal weiß, wie sie klingt, habe ich mich in einer Spontanaktion dazu entschlossen... und nie bereut, auch wenn es ein kleines Tief gab, in dem die Zeit nicht so schnell vergangen ist und ich mal gerne ein gscheites Brot wieder gegessen hätte... allerdings kann man doch ohne das „Schlechte" nicht das „Gute" sehen – ich habe wirklich jeden Tag genossen, u.a. dank der Kinder, die man meistens nichts anderes als knuddeln konnte! :)

Kurz zu meiner (Gast-)Familie, denn sie ist schon etwas besonderes: Meine Gasteltern hatten 5 Kinder, mit 7 Monaten waren die Zwillinge die Jüngsten, als einziger Sohn der Familie war er mit 3 Jahren der Mittlere, die ältesten Schwestern waren 8 und 11 Jahre alt.

susanne au-pair in island

Dazu kommt, Sóley, die Älteste, sitzt im Rollstuhl, kann nicht alleine laufen, essen, trinken, „spricht" außer ein paar Lauten nichts und braucht deswegen 24h Betreuung. Und trotzdem oder genau deswegen ist sie mir sehr ans Herz gewachsen – trotz ihrer schweren Behinderung war und ist sie ein Sonnenschein, eine „Sonneninsel", was ihr Name wörtlich gesehen auf Isländisch bedeutet. Es war wunderbar mitanzusehen, wie sie Fortschritte macht, wenn auch nur kleine, und einfach Spaß am Leben hat...

Meine Au Pair Arbeit war hauptsächlich auf Sóley ausgerichtet, sie füttern, waschen, mit ihr spielen und Spaß haben. Den anderen Teil meiner Arbeitszeit (wobei es für mich weniger Arbeit als Spaß war!) habe ich damit verbracht, auf die Zwillinge aufzupassen, die mich nach den 12 Monaten wie eine 2. Mama gesehen haben.

Mein Arbeitsplan sah wie folgt aus, in der Früh Sóley herrichten für die Schule, dann die Zwillinge betreuen, Nachmittag frei, abends wieder Sóley – eines lernt man aber schnell dazu: genau wie das Wetter können sich auch Pläne schnell ändern, was bedeutet, dass die Eltern spontan ausgehen und ich auf alle 5 Kinder aufpasse oder dass wir spontan schon einen Tag eher in den Urlaub fahren.

Ich hatte nämlich zudem noch das Glück, dass meine Familie viel gereist ist, was es mir ermöglichst hat, viel vom Land zu sehen – mit einem Großvater im Gepäck, der zu jedem Stein was sagen kann, musste ich mich auch nicht durch Reiseführer quälen. Ich war in den Westfjörden, im Norden beim Skifahren (Akureyri), im Süden und viele Male in Reykjavík, was ca. 2,5h mit dem Auto entfernt war. Und ich muss sagen, egal wo ich war, die Menschen sind alle sehr nett und sehr höflich – Isländer sind bekannt dafür, sich sehr viel zu bedanken!

Trotzdem war es ein bisschen schwierig, Kontakte zu knüpfen, zumindest in der Isländischen Stadt (ich betone „Isländischen", denn im deutschen Sinn ist es lediglich ein Dorf :)), wo ich wohnte, aber dennoch nicht unmöglich. Aber das wäre in einem deutschen Dorf mit Sicherheit nicht anders :)

So langweilig es auch klingen mag, in der Isländischen „Pampa" zu leben, wo zwischen 2 Orten nichts ist und der nächste Discounter eine knappe Stunde weg ist – es war voller kleiner und großer Abenteuer! Wann sieht man denn schon in freier Natur um die 30 Killerwale vor dem Hafen planschen?! Man braucht nur mit offenen Augen durch die „Wildnis" gehen, da sieht man sich kaum satt an den Farben und Formen, die die Natur geschaffen hat... und hat man eine so herzliche Familie um sich rum wie ich es hatte, braucht man sowieso nicht mehr!

Eines jedoch hatte ich mir komplett anders vorgestellt: Dass es seit der Krise keinen McDonald's mehr gibt, wusste ich. Aber wer glaubt, es gebe keinen Fast Food mehr auf Island, der hat sich gewaltig geschnitten. Es gibt wirklich genügend Alternativen, an fast jeder Ecke steht ein Hot Dog-Wagen! ;) Es gibt eben doch noch „Überbleibsel" von den Amerikanern, die lange dort einen Stützpunkt hatten – sei es nur ein Hot Dog oder die Neigung zu viel Weihnachtsdekoration.

susanne au pair island

Aber es gibt natürlich nicht nur ungesundes Essen, es steht auch viel Fisch auf dem Speiseplan, frisch aus dem Meer; Ich muss gestehen, mir hat erst in Island der Fisch zu schmecken angefangen.

Bevor ich vom hundertsten ins tausendste komme: wer Lust auf ein „außergewöhnliches" Auslandsjahr hat, der soll sich Island, das Land des Feuer und Eis, der Elfen und Trolle ins Auge fassen. Lass dich nicht von der Sprache (die zugegebenermaßen verdammt schwer ist) abschrecken, auch wenn du nur ein paar Brocken kannst, das aber den Menschen zeigst, nehmen sie dich mit offenen Armen auf und helfen dir gerne weiter.

Und aufs Partymachen verstehen sich die Isländer sowieso – wen das noch nicht überzeugt hat, vielleicht sind die 13 Weihnachtsmänner Grund genug? Oder die Warnschilder vor den Blitzern auf der Straße?

Susanne war Au Pair in Island

Ich jedenfalls sage in Islandmanier ein herzliches „takk fyrir mig" (wortwörtlich „Danke für mich", was soviel bedeutet wie „Danke für das, was du mir gegeben hast") an Island und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch. Við sjáumst!

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