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Paula au pair Island erfahrungsbericht

Weil ich nach dem Abitur noch keinen festen Plan für die Zukunft hatte, habe ich mich entschieden für ein Jahr als Au Pair ins Ausland zu gehen. Meine Wahl fiel auf Island und was soll ich sagen?

Aus dem ursprünglich geplanten Jahr wurden schnell anderthalb und nach drei Monaten zu Hause in Deutschland stehe ich jetzt schon wieder kurz davor, zurück zu fliegen, um mich für ein Studium an einer isländischen Universität zu bewerben.

Aber erstmal zu mir; ich heiße Rabea und bin im Sommer 2019 nach Island geflogen. Dank Multikultur habe ich eine super Gastfamilie im Nord-Osten Islands gefunden. Meine Gastfamilie lebt auf einer Farm nicht weit entfernt von einem Dorf mit ca. 700 Einwohnern. Die nächste größere Stadt ist zwei Stunden in die eine Richtung oder eineinhalb Stunden in die andere Richtung entfernt. Aber auch wenn ich nicht viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten wie Kinobesuche, Museen oder einfach nur einen Besuch mit Freunden im Café hatte, wurde mir nie langweilig.

Meine Gastfamilie hat vier Kinder, von denen die ältesten beiden allerdings nur am Wochenende zu Besuch kommen, weil sie zusammen mit ihrer Mutter in Reykjavík leben. Die beiden jüngeren waren 9 und eineinhalb Jahre alt, als ich in Island ankam. Mit seinen anderthalb Jahren hat der Kleinste der vier natürlich am meisten meine Aufmerksamkeit gefordert. Aber als er mich erstmal kennengelernt hatte und auch ich ihn besser kannte, war es überhaupt kein Problem mehr ihn zu beschäftigen, ob zu Hause durch gemeinsames Spielen oder draußen durch Spaziergänge oder den Besuch im Schafs- und Pferdestall, in dem es immer genug zu entdecken und tun gibt.

Dadurch, dass beide Kids bei der Arbeit auf der Farm gerne dabei waren bzw. Mitgeholfen haben, soweit es ging, hatte auch ich die Möglichkeit mich mit dem Leben auf der Farm vertraut zu machen. Es dauerte nicht lange, bis ich das Füttern der Schafe und Pferde morgens übernommen habe, wenn meine Gastmutter im Büro und die Kinder im Kindergarten und der Schule waren. Vor allem im Winter hatte ich auch die Möglichkeit viel zu Reiten und habe dabei von meinem Gastvater eine Menge über das trainieren von Pferden gelernt, da er seine Jungpferde im Winter immer selber ausbildet. Natürlich sind auch Hausarbeiten wie Wäsche waschen und Putzen angefallen, die ich zumeist morgens gemacht habe. Wenn ich dazu keine Zeit hatte, weil ich meinem Gastvater geholfen habe, hat meine Gastmutter aber auch ganz selbstverständlich die Hausarbeiten nachmittags übernommen. So hatte ich die Möglichkeit Au Pair zu sein und auch das Leben als Farmarbeiter kennen zu lernen.

Rabea au pair Island erfahrungsbericht

Obwohl es einige Zeit gedauert hat, konnte ich trotz meiner abgelegenen Lage in Island einen Sprachkurs machen, der mir sehr geholfen hat, mich im Isländischen zurecht zu finden. Natürlich habe ich zu Beginn meiner Zeit in Island hauptsächlich Englisch geredet, aber das war überhaupt kein Problem, weil die meisten Leute in Island sehr gut Englisch sprechen. Selbst die Kinder lernen sehr früh Englisch und nicht nur in meiner eigenen Gastfamilie, sondern auch in anderen, habe ich erlebt, dass die Kinder sogar lieber Englisch als Isländisch mit dem Au Pair gesprochen haben, weil sie einfach Spaß daran hatten. Nach einer Weile kam das Isländisch dann aber ganz von alleine und löste Stück für Stück mein Englisch ab. Inzwischen kann ich mich problemlos mit Fremden in Island unterhalten und auch wenn meine Grammatik nicht perfekt ist, freuen sich die Isländer immer, wenn man sie auf Isländisch anquatschen kann.

Oft habe ich mir keine ganzen Tage in der Woche frei genommen, sondern einfach morgens eine Reittour alleine gemacht oder eine Runde mit dem Fahrrad gedreht, wenn ich mal Zeit für mich brauchte. Auch zum Wandern gibt es in der Umgebung von der Farm meiner Gastfamilie viele Möglichkeiten, so wie fast überall auf Island. Manchmal bin ich auch nachmittags mit meiner Gasttochter in das kleine Schwimmbad im Ort gefahren oder wir haben uns das selbst gebaute Kanu geschnappt und eine Runde über den See vor der Haustür gedreht. Im Winter standen natürlich Schneeballschlachten, Schlitten fahren, Schneemänner bauen und Schneewanderungen auf dem Plan. Es gab also immer eine Beschäftigungsmöglichkeit, wenn man nach etwas Aktion reicherem als Karten spielen, Filme gucken oder Puzzeln suchte.

Als Ausgleich für die Überstunden, die ich vor allem im September, in der Zeit, in der alle Schafe nach Hause getrieben werden, und im Mai, dem Monat, in dem die meisten Lämmer geboren werden, gesammelt habe, konnte ich viele Wochenendtrips und auch mehrere Urlaube machen. Auch hierbei hat Multikultur mir sehr geholfen, indem sie zum einen schon vor der Abreise nach Island Au Pair Treffen veranstaltet haben, und mir zum anderen eine Liste von Au Pairs gegeben haben, die zur gleichen Zeit wie ich auf Island waren. So hatte ich die Gelegenheit viele tolle Leute kennen zu lernen, mit denen ich das ein oder andere Abenteuer erlebt habe. Denn nach Abenteuern braucht man auf Island nicht lange suchen.

Natürlich war nicht immer alles perfekt. Es gab Missverständnisse und vor allem im Winter, wenn es den größten Teil des Tages dunkel ist und man manchmal durch Schneestürme tagelang das Haus nicht verlassen kann, kam es hin und wieder zu Reibereien. Aber solange man miteinander redet, lassen sich auch Streitereien klären und tun dem Aufenthalt im Ausland keinen Abbruch. Wichtig ist aber natürlich, dass man sich gut mit seiner Gastfamilie versteht und sich nicht davor scheut auch mal Themen anzusprechen, die einem vielleicht unangenehm sind. Denn nur so lassen sich Unannehmlichkeiten aus dem Weg räumen. Die Mitarbeiterinnen von Multikultur haben mir während meines gesamten Aufenthalts in Island immer wieder geschrieben und nachgehört wie es mir ging. Auch wenn ich glücklicherweise alle meine Probleme alleine lösen konnte, hat mir das ein sicheres Gefühl gegeben. Denn es ist viel wert in einem fremden Land nicht plötzlich alleine da zu stehen.

Zusammengefasst kann ich nur jedem einen Aufenthalt im Ausland und natürlich besonders in Island empfehlen. Vor allem denjenigen, die sich bezüglich ihres Berufs oder Studiums noch nicht sicher sind, kann ich nur sagen, es lohnt sich! Denn es ergeben sich immer neue Möglichkeiten und Wege, mit denen man selbst nie gerechnet hätte. Aber auch allen anderen kann ich Island nur ans Herz legen. Es gibt einem eine ganz neue Perspektive ein Jahr im Ausland zu verbringen und vor allem ein Land wie Island, mit so vielen verschiedenen Facetten, kann einem bezüglich so mancher Dinge die Augen öffnen. Und auch wenn ich nur vom Farmleben berichten kann, gibt es auch für Stadtkinder die Möglichkeit in Island die richtige Gastfamilie zu finden. Denn vor allem in Reykjavík, aber auch in Akureyri oder Egilsstaðir werden immer viele Au Pairs gesucht.

Auch wenn wir gerade eine verrückte Zeit erleben und es mit Sicherheit vielen schwer fällt, sich dieser, nun noch größeren Herausforderung zu stellen, traut euch ruhig. Mit Multikultur an eurer Seite habt ihr auf jeden Fall immer jemanden, der euch unterstützen kann, bei was auch immer. Für die tolle Hilfe und Unterstützung von Multikultur bei meinem gesamten Aufenthalt in Island, von der Bewerbung, über die Anreise und bis hin zur Abreise, kann ich nur eines sagen; DANKE!

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