Als ich Ende August ankam, wurde ich von der Familie sehr freundlich empfangen und fühlte ich mich sofort wohl. Langsam lernte ich meine Aufgaben kennen und konnte mich in den Tagesablauf der Familie, der klar strukturiert war, eingewöhnen. Mit den Mädchen kam ich von Anfang an sehr gut klar und vor allem die 7-Jährige hing sehr an mir. Der Junge hingegen brauchte einige Zeit, um sich an mich zu gewöhnen und mich zu akzeptieren. Es war manchmal nicht einfach, lief mit der Zeit aber besser.
Ich wurde wie ein Familienmitglied behandelt und durfte sogar mit in den Urlaub nach Tunesien fliegen. Am Ende war ich sogar traurig, die Familie verlassen zu müssen.
Mein Tagesablauf war sehr unterschiedlich, denn er hing immer davon ab, ob die Eltern da waren oder nicht. Der Vater arbeitete oft 3-4 Tage die Woche in Tunesien und war daher nur am Wochenende da. Die Mutter war Stewardess und war ab und zu für 3-5 Tage weg. Es kam auch manchmal vor, dass ich 1-4 Tage ganz allein mit den Kindern war. An diesen Tagen war ich für ALLES, von die Kinder für die Schule fertig machen, abholen, Hausaufgaben machen, kochen, baden, ins Bett bringen und zu ihren Aktivitäten bringen, zuständig. Ich musste jedoch nie putzen oder waschen und auch nur selten bügeln. Waren die Eltern jedoch da, musste ich deutlich weniger machen. Deshalb war es nicht schlimm, wenn ich mich manchmal um alles kümmern musste. Außerdem hatte ich samstags und sonntags immer frei und konnte mich mit anderen Au-Pairs in Paris treffen.
Außerdem machte ich 10 Wochen lang, 3 Mal die Woche, einen Sprachkurs in Paris.
Mein Französisch wurde mit der Zeit auch immer besser und als ich nach Deutschland zurückkam, musste ich anfangs sogar aufpassen, nicht Französisch zu sprechen.
Alles in allem, hat mir mein Au-Pair-Aufenthalt sehr gut gefallen und ich bereue nicht, ihn gemacht zu haben. Man bekommt viele neue Eindrücke und lernt eine andere, zum Teil auch ähnliche, Lebensweise kennen. Nicht nur im Umgang mit Kindern wird man geübter, man entwickelt auch seine Persönlichkeit weiter, wird erwachsener und selbstständiger.