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Frankreich

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lisa

Während der Schulzeit ein Jahr ins Ausland oder doch erst Abi und dann auf und davon? Diese Frage stellte ich mir oft. Entschieden hatte ich mich dann für ein Au Pair Jahr in der Nähe von Paris. Ich hatte keine Zweifel und trotz Aufregung machte ich mir keine Sorgen um das, was auf mich zukam. Ich komme aus einer Großfamilie und Verantwortung musste ich schon für meine jüngeren Geschwister tragen. Demnach wären drei Kinder doch kein Problem; dachte ich, als ich das Bewerbungsschreiben meiner Gastfamilie sah. Pustekuchen! Was ich vergessen hatte, war ganz einfach, dass die Eltern von früh bis spät arbeiteten, in einem Vorort von Paris lebten (somit die Arbeit an erster Stelle stand) und die Kinder mehr oder weniger nur von Au Pairs erzogen worden waren.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lisa

Da diese Mädchen nur ein Jahr blieben, alle unterschiedlich im Charakter waren und vor allem jede ihre Ansicht von Kindererziehung hatte, war es anfangs echt schwer die drei unter Kontrolle zu bekommen. Emilien(8Jahre),Guénolé (6 Jahre) und Bertille (1,5 Jahre)gewöhnten sich aber nach und nach an mich und schon bald wusste ich, wie ich mit den Kleinen umzugehen hatte. Das letzte Au Pair war vorzeitig gegangen und fand es dort alles andere als toll, was ich durchaus verstehen konnte. Auch ich dachte über ein vorzeitiges Verlassen der Gastfamilie nach. Jedoch taten mir die Kinder leid und ich begann nach und nach eine innige und feste Beziehung zu ihnen aufzubauen. Auch auf die Gefahr hin, dass sie am Ende meines Jahres untröstlich traurig sein werden(was sie dann auch waren)versuchte ich alles um ihnen Wärme, Liebe, Geborgenheit und vor allem Ruhe zu geben. Der stressige Alltag war für mich absolut nichts und das fehlende Familienleben, wie ich es kannte machte mir fast täglich Kummer.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lisa

Oft war ich einfach nur froh meine Familie über Skype bei mir zu haben. Die Gastmutter versuchte mir wirklich zu helfen, was aber bei ihrer Arbeit schwer fiel. Zu dem Gastvater hatte ich wenig bis keinen richtigen Draht, was sich erst zum Schluss ein bisschen besserte. Wirklich helfen konnte mir nur die Tagesmutter des Babys, die tagsüber auf Bertille aufpasste. Von ihr bekam ich viele Tipps und Tricks mit den Kindern zu arbeiten. Nach den ersten erschlagenden und nervenaufreibenden Wochen, begann im Oktober auch die Sprachschule, die mir sehr viel Spaß machte und wo ich sehr viele Freunde fand. Am Wochenende war ich dann in Paris und Umgebung unterwegs und erkundete die Metropole. Das war ein Erlebnis! Ich, die Ruhe auf dem Dorf gewöhnt, war erst einmal komplett überfordert. Doch das legte sich nach und nach. Ich nahm mir jedes Wochenende etwas vor, um so viel wie möglich zu sehen und um mich abzulenken. Es wurde gefeiert, eingekauft, ins Theater gegangen, alle typischen aber auch weniger bekannten Museen und Sehenswürdigkeiten besichtig usw. Ich zählte die Tage und ab Januar verging die Zeit noch schneller. Meine Geschwister und auch mein Verlobter kamen mich besuchen und ich machte Ferien allein oder mit der Gastfamilie in der Bretagne.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lisa

Ich tat viel um mein Heimweh zu bekämpfen. Was ich nun ehrlich zugeben muss, ist, dass mir „meine“ Kinder fehlen. Besonders das Baby, dem ich laufen, sprechen und essen beigebracht habe, liegt mir jetzt noch am Herzen. Obwohl der Alltag nur aus Kinder in die Schule /Baby zur Tagesmutter bringen, Sprachschule besuchen, Kinder abholen/baden/anziehen, Essen machen und ins Bett bringen bestand und fast keine Zeit zum Spielen oder Rausgehen oder einfach nur zum Zusammensitzen blieb, habe ich die Zeit mit den Kindern umso intensiver genutzt. Es war zwar nicht einfach zu akzeptieren, dass es auch solche Familien gibt, aber je mehr ich mich damit abgefunden hatte umso leichter wurde es für mich. Ich versuchte auch den Eltern das für mich „normale“ Familienleben (mit Zusammensitzen, Spielen, Lachen und auch mal Fernsehen) schmackhaft zu machen, was aber leider nicht angenommen wurde. Trotzdem versuchten auch die Eltern mir ein wenig „Frankreich“ näher zu bringen: gemeinsame Feste/ Veranstaltungen der Kinder, Essen (Käse, Wein, Schnecken, Krabben& andere Meerestiere, Froschschenkel…) oder ins Theater gehen. Ich vermisse schon die Mäuse und sehne mich ab und zu nach einem Wiedersehen. Was ich zukünftigen Au Pairs mitgeben möchte ist, dass vieles einfach akzeptiert werden muss, da es ein anderes Land bzw. eine andere Kultur ist und man nicht alles ändern kann. Man sollte aber versuchen sein Bestes zu geben und durchzuhalten, wenn es mal schwierig wird. Ich habe es am eigenen Leib erfahren und muss sagen, dass es mich umso stärker gemacht hat und mich so leicht nichts mehr schocken kann!

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