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Frankreich

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lina

Dieses Jahr im Februar habe ich meine Bewerbungsunterlagen losgeschickt, weil ich mich dafür entschieden hatte als Au-pair für ein Jahr nach Frankreich zu gehen. Ich habe mich für Frankreich entschieden, weil mein Schulenglisch absolut schlecht war und ich die Sprache „gehasst“ habe, wobei ich nun hier in Frankreich nicht nur mein Französisch, sondern auch mein Englisch mehr „practice“, als ich je gedacht hätte, aber dazu später.

Es ging dann am 23. August los, nach Angoulême (in der Nähe von Bordeaux), wo nicht gerade viel los ist. Nun denn. Ich war bereit meinen Traum zu leben und ein Jahr Erfahrungen zu sammeln und unglaublich viele neue Eindrücke zu gewinnen. Und dann begann die Zeit, in der sich mein Traum zu einem Albtraum entwickelt hat. Ich will euch jetzt keine Angst machen und werde euch am Ende des Artikels auch noch sehr viel Mut zusprechen, aber ich kann schon jetzt, nach drei Monaten sagen, die ich inzwischen hier bin und die so unglaublich schnell vergingen, dass die ersten 1 ½ Monate die schwierigste Zeit in meinem Leben war und ich wirklich fast zwei Monate brauchte, um mich hier einzuleben.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lina

Anfangs war es der bekannte „Kulturschock“, an den ich mich aber relativ schnell gewöhnt habe. Zweimal warm essen am Tag, kein gemeinsames Frühstück, und dann natürlich mitzubekommen, dass die Franzosen dafür leben, dass sie leben und nicht viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit legen, was für einen Menschen wie mich, der ziemlich aufgeräumt, organisiert und sauber ist, eine absolute Herausforderung war. Aber das habe ich inzwischen hinbekommen und muss nun aufpassen, dass ich das nicht in Deutschland bei behalte :D. Zum einen war es der Kulturschock, zum anderen, die Familie, die nicht so ist, wie ich es mir für mein Jahr gewünscht habe, bzw. was mir am wichtigsten war. Nämlich als Familienmitglied angesehen zu werden. Leider werde ich nur von den Kindern (die wirklich der absolute Traum sind) als Familienmitglied angesehen und meine Beziehung zur Mutter ist nicht gerade die beste, die man sich für ein Jahr zwischen einem Au-pair und der Gastmutter vorstellt. Und genau das ist der Grund, warum ich so lange gebraucht habe, um hier unten anzukommen. Ich habe vorhin geschrieben, dass es die bisher schwierigste Zeit meines Lebens war, die ich zu Anfang hier erlebt habe, aber auch kann ich jetzt schon sagen, dass es die Zeit gewesen ist, in der ich mich am meisten verändert habe und was ich ohne die ganzen Umstände, die nun mal so sind wie sie sind, nicht getan hätte. Dadurch dass ich kein besonders gutes Verhältnis zur Mutter habe, habe ich so unglaublich viel Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein dazu gewonnen und bin ein viel „offenerer“ Mensch geworden, was ich nie in meinem Leben gedacht hätte, dass ich das jemals schaffen würde. Aber genau diese Aspekte halten mich hier unten in Frankreich bei dieser Familie. Ich habe mir gesagt, dass ich hier bin wegen der Sprache und wegen der Kinder und ich weiß zu schätzen, was die Familie mir alles bietet (ein eigenes Auto, ein Badezimmer usw.). Auch wenn ich anstelle dieser „Gegenstände“ lieber die Liebe und die Unterstützung einer Familie und vor allem einer Gastmutter erfahren hätte. Aber ich werde mir mein Jahr nicht „verderben“ lassen (von keinem) und das solltet ihr euch auch nicht.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lina

Ich hoffe, mein Artikel hat euch nicht abgeschreckt. Es ist wirklich das größte, was ich bisher in meinem Leben gemacht habe und ich weiß, dass ich stolz auf mich sein kann, was ich bisher alles geschafft habe. Und glaubt mir, es ist ein unbeschreibliches Gefühl, zu merken, wie man selber an den ganzen Herausforderungen wächst und an den Hindernissen, die euch vielleicht in den Weg gestellt werden.

Wenn ihr es dann aber schafft, diese Hindernisse in einem fremden Land zu umgehen, mit einer fremden Sprache und merkt wie ihr selbstbewusster werdet, dann könnt ihr stolz auf euch sein und auf eure Kraft, die euch sagt, dass ihr das Jahr bleiben werdet und bis zum Ende durchzieht.
Jetzt möchte ich euch noch ganz kurz von meinen Erlebnissen hier in Frankreich berichten, das soll ja auch nicht zu kurz kommen. Zu den Kindern (das Mädchen ist 9 Jahre alt und der Junge 13) habe ich von Anfang an eine sehr gute Beziehung, die auch heute noch mit jedem Tag besser und stärker wird. Relativ am Anfang, waren wir bereits ein Wochenende im Ferienhaus am Meer, am Atlantik, wo wir eine Menge Spaß hatten. Ansonsten werden hier zu Hause zahlreiche Spiele gespielt, oder Schmuck aus Knete hergestellt, wie beispielsweise die bekannten „Macarons“, was auch mir als „großes Mädchen“ sehr viel Spaß macht :D. Im Sommer haben wir Stunden auf dem Trampolin, dem Tennisplatz oder im Pool verbracht. Dadurch, dass die Kinder nicht mehr ganz so klein sind, gibt es auch Zeiten, wo sie sich alleine beschäftigen, sodass ich wirklich eine Menge Zeit für mich habe. Tagsüber sind die beiden dann meistens bis 16 oder 17 Uhr in der Schule, wodurch ich nun insgesamt drei Sprachkurse besuche. Am Wochenende bin ich meistens mit anderen Au-pairs unterwegs oder eben „Freundes Freunden“, die nicht alle unbedingt französisch sprechen, man aber zahlreiche neue Leute kennen lernt und das eben auch der Grund ist, warum mein Englisch nun doch öfter zum Einsatz kommt, als ich vorher gedacht habe.

Au Pair in Frankreich - Erfahrungsbericht von Lina

Also! Ich kann abschließend nur sagen, dass die drei Monate die bisher lehrreichste und schwierigste Zeit für mich war. Ich habe aber bisher auch schon so viele Erfahrungen gemacht und Situationen und Herausforderungen gemeistert, dass ich wirklich mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich stolz auf mich bin. Und dennoch freue ich mich nun unglaublich, wenn es am Freitag in drei Wochen für drei Wochen nach Hause nach Deutschland geht, um dort mit der besten Familie Weihnachten, Silvester und meinen Geburtstag zu feiern. Denn das fehlt mir hier wirklich am aller meisten. Die Liebe und Zuwendung anderer Menschen zu spüren.

Nehmt das Abendteuer in die Hand und fangt an! Seid bereit euch Herausforderungen zu stellen, auch wenn die nicht immer einfach sind, aber wenn ihr das geschafft habt, seid ihr so unglaublich stolz auf euch!

Bei Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung und ich wünsche euch viel Spaß, egal in welchem Land.
Lina :)

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