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Frankreich

Neun Monate die „Cité phocéenne“

Nach dem Abi stand ich wie alle vor der Frage: Was nun? Direkt ein Studium anfangen wollte ich nicht und ich hatte den Wunsch, etwas von der Welt zu sehen, einfach mal was anderes zu machen. Ein Jahr als Au Pair fand ich deshalb attraktiv, weil ich schon einige Erfahrung in der Kinderbetreuung hatte und ich wusste, dass mir das Spaß macht.

Aber natürlich ist Babysitten etwas anderes, als dann wirklich mit der Familie zu leben, zu wohnen und auch teilweise die Freizeit gemeinsam zu verbringen. Was, wenn es nicht klappt? Wenn die Kinder kleine Monster sind oder die Eltern mich ausnutzen wollen? Aber glücklicherweise habe ich mit Multikultur schnell eine nette Familie gefunden, mit der ich E-Mails und Fotos ausgetauscht und telefoniert habe. Bald stand fest: ich gehe nach Marseille!

 

Die Ankunft:

Am Flughafen holte mich Anne, die alleinerziehende Mutter der Familie, ab und wir sind zusammen zu dem Apartment gefahren, wo sie mir erst einmal alles gezeigt und erklärt hat. Später haben wir die Kinder von der Oma abgeholt, wo sie den Sonntag verbracht hatten. Coline, 6, und Felix, 12, waren erst noch ein wenig schüchtern, aber bald schon ziemlich neugierig und interessiert daran, wo ich herkomme, was „Bonjour“ auf deutsch heißt und ob ich wirklich im Oktoberbaden gehen wolle (es war wirklich ziemlich warm dort). Abends wurde zusammen gegessen und ich habe die Gastgeschenke überreicht, vor allem das Memory ist bei Coline sehr gut angekommen, mit der ich es fast täglich gespielt habe.

Der Alltag:

Meine Aufgaben bestanden hauptsächlich darin, Coline von der Schule abzuholen, mit ihr Hausaufgaben zu machen und zu spielen. Da mittwochs in Frankreich für die kleinen Kinder schulfrei ist, haben wir dann meist Ausflüge zum Strand oder in den Park gemacht. Felix war schon ziemlich selbstständig und ist alleine zur Schule und zurück gekommen, auch zu seinen Tennisstunden musste ich ihn nie begleiten. Teilweise war mein Plan aber sehr chaotisch, weil Anne manchmal über Nacht weg war und ich dann aber wieder mehrere Tage am Stück frei hatte. Doch weil wir ein ganz gutes Verhältnis hatten, stellte das für mich kein Problem dar, schließlich wusste ich, dass sich das schon ausgleichen würde.

Der Umzug:

Ich habe mich in dieser Familie sehr wohl gefühlt, vor allem, weil ich in meiner Freizeit wirklich machen konnte, was ich wollte, aber auch einiges mit der Familie machen konnte. Z.B die St. Nikolaus Feier in Nancy mit der ganzen Großfamilie, ein Kinobesuch oder Abendessen mit Freunden. Nur hatte Anne ein Angebot bekommen, in Nancy eine Stelle zu bekommen, die ihr mehr Zeit mit den Kindern und auch größere Nähe zu ihrer Familie bringen würde.  Aus diesen beiden Gründen würde sie aber auch kein Au Pair mehr brauchen und außerdem wollte ich auch gerne in Marseille bleiben, wo ich eine gute Sprachschule und auch schon viele Freunde gefunden hatte. Also suchte ich nach einer neuen Familie und da ein Au Pair ihre Familie schon nach einem halben Jahr verließ und diese aber wieder jemanden suchten, wurde ich bald fündig.

Die neue Familie:

In der Familie war nur eine Tochter und diese auch schon 12 Jahre alt. Die Mutter war wie schon in der ersten Familie alleinerziehend und hat sehr viel gearbeitet, teilweise blieb sie auch über Nacht weg. Hier war es deutlich ruhiger, vor allem, weil Ilona sich selber beschäftigen konnte und auch ihre Hausaufgaben größtenteils alleine machte. Wenn sie Fragen hatte, für eine Englisch-Arbeit geübt werden musste oder „UNO“ spielen wollte hat sie meist von sich aus etwas gesagt. Sonst habe ich etwas mehr Hausarbeit gemacht, als in der ersten Familie, aber da auch die Mutter Hausarbeit gemacht hat, fühlte ich mich nicht ausgenutzt, schließlich habe ich in der Familie gewohnt und da fallen halt einige Aufgaben an.

Freizeit:

An den Wochenenden hatte ich im Allgemeinen frei und auch während der Schulferien, wenn die Kinder verreist waren. Dann konnte ich selber reisen und in den Osterferien habe ich einen Segelkurs belegt. Während der Winterferien im Februar bin ich sogar mit meiner Gastfamilie in den Skiurlaub gefahren, das war echt super!

An den Wochenenden habe ich mit Freunden Ausflüge gemacht oder wir waren am Strand und haben das schöne Wetter genossen.

Fazit:

Diese neun Monate in Marseille werde ich auf jeden Fall niemals vergessen und mich auch immer gerne an sie erinnern. Auch wenn es manchmal stressig war und ich gerne bei meiner „eigenen“ Familie gewesen wäre, die schönen, einzigartigen Momente überwiegen und ich möchte nichts davon missen. Auch ist so eine Erfahrung eindeutig gut für die Selbstständigkeit und die Selbstwahrnehmung. Zusätzlich habe ich das französische DELF-Diplom gemacht, was mir meine Sprachkentnisse auf B2-Niveau bestätigt.

Neun Monate, wenn auch nicht so sehr weit weg, doch irgendwie in einer anderen Welt!

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