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Frankreich

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Salut:)

 

ich bin Berit, 20 Jahre alt und gerade wieder aus Frankreich zurück, wo ich fast ein Jahr als Au-pair gelebt habe.
In diesem Bericht möchte ich dir gerne ein wenig von meinen Erfahrungen und Erlebnissen während meiner Zeit im Ausland erzählen.

Schon in der Oberstufe wurde mir klar, dass ich nach meinem Abi 2021 gerne ins Ausland gehen möchte, um mal komplett „rauszukommen“ und eine andere Kultur und Sprache zu entdecken. Schell entschied ich mich für einen Au-pair-Aufenthalt in Frankreich uns suchte nach einer Organisation. Multikultur gefiel mir dabei spontan besonders gut und ich begann, meine Bewerbung fertig zu stellen. Im März bekam ich das Profil einer möglichen Gastfamilie zugeschickt, mit welcher ich auch direkt telefoniert und „matchte“.

Am 11.09.2021 um 5 Uhr früh begann für mich meine Reise nach Frankreich am Hamburger Flughafen. Meine Familie sowie meine engsten Freunde waren gekommen, um mich zu verabschieden und mir für das kommende Jahr Lebwohl zu sagen. Nach einem Zwischenstopp in Paris kam ich nachmittags in Montpellier an, der Stadt, wo meine Gastfamilie und auch ich dann, lebte. Ich wurde von der gesamten Familie herzlich empfangen und wir gingen abends direkt ins Restaurant Essen.
In der ersten Woche, in der der Schulalltag schon direkt losging, waren die Kinder super aufgeregt und wollten mir alles Mögliche zeigen und am liebsten 24/7 mit mir spielen. Ich wurde aber nicht nur von meinen Gastkindern (ein damals 7 jähriges Mädchen und 10 jähriger Junge), sondern auch von meinen Gasteltern sehr schnell in den Alltag integriert und fühlte mich von Anfang an wie zu Hause.

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Meine Aufgaben waren es, morgens mit den Kindern zu frühstücken und dafür zu sorgen, dass sie sich für die Schule fertig machen. Um halb 8 sind wir dann mit „meinem“ Auto (meine Gastfamilie stellte mir ein Auto zur Verfügung, welches ich sowohl in meiner „Arbeitszeit“ als auch in meiner Freizeit benutzen durfte) ins Zentrum von Montpellier zur Schule. Der Schulweg im Auto war für mich am Anfang eine große Herausforderung, da die Franzosen meiner Erfahrung nach Verkehrsregeln eher als Optionen und nicht als Regeln wahrnehmen und dementsprechend fahren. Auch die zwei- bis dreispurigen Kreisverkehre waren für mich zu Beginn gewöhnungsbedürftig, wenn man den Dreh aber raus hatte (und das Blink-System verstanden hatte) war es gar nicht mehr so schwer.  Zusätzlich kam noch hinzu, dass meine Gastkinder vor allem im Auto sehr viel stritten, sodass es teilweise sehr laut im Auto wurde, während ich durch den Feierabendverkehr der Stadt fuhr. Nach einigen Wochen wechselten wir dann zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und fuhren mit Bahn und Bus zur Schule. Dies war zeitlich effizienter und deutlich weniger stressig für alle Beteiligten.

Wenn ich meine Gastkinder morgens um 8 Uhr an der Schule abgesetzt hatte, hatte ich bis etwa 16 Uhr, wo ich mich wieder auf den Weg zur Schule machte um die Kinder wieder abzuholen, frei. Die Zeit nutzte ich, um zweimal die Woche einen Sprachkurs zu besuchen. Dieser bot mir einerseits die Möglichkeit, meine Sprachkenntnisse weiter auszubauen und in Alltagssituation besser klarzukommen (ich stellte relativ schnell fest, dass ich zwar auf Französisch über den Klimawandel diskutieren konnte, aber nicht ausdrücken konnte, wenn ich z.B. in der Küche ein Küchengerät suchte…). Andererseits war der Vorteil der Sprachschule auch, dass ich in einer Gruppe internationaler Au-Pairs landete, mit denen ich mich sofort anfreundete und Wochenendausflüge plante. So lernte ich im Laufe der Zeit zwei Däninnen, eine Österreicherin, eine Amerikanerin, Engländerin und Taiwanesin kennen, was sehr interessant und lustig war. Wir tauschten uns über unsere verschiedenen Kulturen und Lebensweisen in unseren jeweiligen Heimatländern aus und quatschen über unsere Erfahrungen in den Gastfamilien. An den Wochenenden unternahmen wir oft etwas zusammen und besuchten Städte, Ausstellungen oder Bars und Clubs;). Ich würde es jedem empfehlen, zumindest in den ersten Monaten in eine Sprachschule zu gehen, egal wie gut das Französischniveau schon ist. Meiner Erfahrung nach ist das Schulfranzösisch eine gute Basis aber im Alltag meistens doch lückenhaft. Außerdem ist ein Sprachkurs eine super Möglichkeit, um Leute kennenzulernen und damit das vielleicht aufkommende Heimweh wegzuschieben.

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Wenn ich nicht gerade in der Sprachschule war, erkundete ich Montpellier oder kleine umliegende Dörfer, fuhr an den Strand, der idealerweise mit dem Auto nur 20 min von mir entfernt war, traf mich mit meinen Freundinnen, ging ins Schwimmbad oder erledigte Haushaltsaktivitäten. Da wir eine Haushaltshilfe hatten, die einmal die Woche kam, lagen meine Aufgaben hauptsächlich darin, die Kinderzimmer ordentlich zu halten, mich um die Wäsche zu kümmern (dabei halfen aber auch meine Gasteltern mit) und zu kochen. Letzteres war so gut wie jeden Abend der Fall, wenn ich gegen 17:45Uhr mit den Kindern wieder zu Hause war. Wir spielten noch ein bisschen zusammen und während sie duschten fing ich an, das Abendbrot vorzubereiten. Dies fand unter der Woche meist zwischen 19 Uhr und 19:30 Uhr statt, wobei ich auch oft mit den Kindern allein aß, da meine Gasteltern noch arbeiteten. An den Wochenenden bestätigte sich oft das Clichée, dass die Franzosen erst sehr spät zu Abend essen. Manchmal fingen wir gegen 20 Uhr mit dem sogenannten „Apéro“ an (einem Aperitif bei dem man etwas trinkt und dazu ganz verschiedene Kleinigkeiten snackt) und überlegten uns dann gegen 21 Uhr, was wir denn Essen könnten. Dem Hauptgericht folgten dann noch Käse und ein Dessert und es war nicht ungewöhnlich, wenn man bis 23 Uhr am Tisch saß. Auch dies war eine Erfahrung, die für mein „deutsches“ Herz am Anfang sehr ungewohnt war, ich am Ende aber nicht mehr missen wollte. Ich stellte fest, dass ein geselliges Essen unter Freunden oder auch einfach in der Familie einen viel höheren Stellenwert hatte, als es bei meiner eigenen Familie in Deutschland der Fall war.
Unter der Woche brachte ich die Kinder dann zwischen 20 und 20:30 Uhr ins Bett und hatte dann „Feierabend“. Diesen nutzte ich, um zweimal die Woche in einem Sportverein zum Zumba und Pilates zu gehen, meine Freunde und Familie anzurufen oder mich einfach mit einer Folge Netflix in meinem Zimmer zu entspannen.

Während der Schulferien kümmerte ich mich meistens den ganzen Tag um die Kinder, da meine Gasteltern arbeiten mussten. Wir unternahmen viele Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten, daruntIMG_2274.jpger z.B. ein Zoobesuch, der Strand, ein Trampolinpark oder ein „cinoche“ (Film schauen im Kino oder zu Hause). In den Weihnachtsferien feierte ich Weihnachten mit meiner Gastfamilie und flog danach bis Neujahr nach Hause, um meine Freunde und Familie wiederzusehen. In den Februarferien fuhr ich gemeinsam mit meiner Gastfamilie in den Skiurlaub, was ein besonders schöner Moment war! Anschließend hatte ich noch einige Tage frei und besichtigte spontan Paris. Generell hatte ich an den Wochenenden immer frei, sodass ich oft kleine Trips in andere Städte wie z.B. Lyon, Marseille, Toulouse oder Aix-en-Provence machte.

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Insgesamt habe ich ein super schönes Jahr in Südfrankreich verbracht und würde jedem empfehlen der sich nicht sicher ist, ob er ins Ausland oder an die Uni gehen soll, die Komfortzone einmal zu verlassen und den Schritt zu wagen, ins Ausland zu gehen! Ich bin dadurch viel selbstständiger, selbstsicherer und reifer geworden und habe gelernt, auch in Phasen, wo es vielleicht mit den Kindern, der Gastfamilie oder dem Heimweh nicht ganz einfach ist, durchzuhalten und sich bewusst zu machen, was man alles schon geschafft hat. Ich glaube, dass es keine bessere Möglichkeit gibt, an sich selbst zu wachsen, als auf sich allein gestellt in ein fremdes Land, in eine fremde Familie mit einer fremden Kultur zu gehen und offen dafür zu sein, Neues auszuprobieren. Am Ende meiner Zeit war Montpellier für mich ein zweites zu Hause und ich habe von meiner Gastfamilie bzw. französischen Familie, wie ich sie lieber nenne, mit Tränen in aller Augen Abschied genommen. Für mich ist sicher, dass ich nächstes Jahr zurückkomme und meine Gastfamilie besuche!

Ich hoffe, dir hat mein Bericht geholfen und dich vielleicht überzeugt, auch als Au-pair ins Ausland zu gehen.
Vielen Dank noch einmal an Charlotte und alle anderen Mitarbeiter von Multikultur, die mich von Anfang an unterstützt haben und über das ganze Jahr hinweg mit mir in Kontakt geblieben sind um sich nach mir zu erkundigen. Ein riesen Dankeschön an euch, dass ihr mir dieses wunderbare Jahr ermöglicht habt!

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