Am 18. August hieß es dann Tschüss Deutschland Hallo Australien. Als ich endlich nach einer langen und tränenreichen Zugfahrt am Frankfurter Flughafen ankam, traf ich auch gleich auf Irina, die ich durch Multikultur kennen gelernt habe. Nach einer kurzen noch etwas schüchternen Begrüßung ging es dann ans Einchecken. Die Koffer waren weg und nun standen wir da mit unseren Familien, keiner wollte so wirklich einen Anfang machen um Tschüss zusagen, dann wurde die Zeit doch etwas knapp und wir mussten uns verabschieden, nach einer kurzen aber sehr herzlich und mal wieder sehr tränenreichen Verabschiedung ging es durch die Kontrolle. Als ich im Flugzeug saß fragte ich mich nur eins, " Was machst du hier eigentlich? Fliegst einfach mal für 9 Monate nach Australien nimmst in kauf deine Familie für so lange Zeit nicht zusehen nur auf ein paar Kinder aufzupassen?!" Nach dem Start waren die Tränen getrocknet und ich hatte schon wieder andere Gedanken in meinem Kopf, zum Glück hatte ich Irina an meiner Seite, durch sie verging der Flug recht schnell, da wir uns eine Menge zu erzählen hatten...
In Perth am Flughafen angekommen mussten wir natürlich erst einmal durch einige Kontrollen aber als wir endlich durch waren, wurden wir auch gleich von einem älteren sehr netten Mann begrüßt, er hielt unsere Namen in der Hand und ich weiß noch ganz genau wie mein Herz schlug, als ich ihn gesehen habe, denn da wurde mir bewusst nun beginnt ein neuer aufregender Lebensabschnitt. Nach einer kurzen Begrüßung fuhr er uns in unsere Unterkunft, wo wir die erst Woche zur Eingewöhnung leben sollten. Dort ankommen wurden wir mal wieder begrüßt auch unteranderem von zwei anderen deutschen Mädchen. Mit ihnen haben wir den Abend noch etwas verbracht bevor wir tot ins Bett gefallen sind. Die Eingewöhnungswoche verging recht schnell und ich habe in der Zeit schon sehr viel Au-pairs kennen gelernt.
Am Donnerstag hieß es dann das ich endlich in meine Familie komme, oh mein Gott war ich aufgeregt. Gemeinsam mit Heather der Betreuerin fuhr ich dann zu meiner Gastfamilie. Umso länger wir in Wohngebiete gefahren sind, umso schneller ging auch mein Herz. Als wir dann an einem riesen Haus hielten, wurde mir klar, hier werde ich nun leben. Wahnsinn!!
Dann ging auch schon die Haustür auf, ich wurde von der Oma begrüßt, da sie gerade auf die Kleinen aufgepasst hatte. Durch die herzliche Begrüßung habe ich mich gleich willkommen gefühlt. Die Kinder waren zwar noch etwas schüchtern aber dies legte sich auch ganz schnell. Wenige Minuten später kam dann auch endlich meine Gastmutter nach Hause und sie zeigte mir erst einmal das ganze Haus und natürlich mein Zimmer. Ich hatte ein riesen Zimmer, mit eigenem Bad und einem begehbaren Kleiderschrank. Als ich meinen Koffer ausgepackt hatte, ging ich wieder hoch und es gab gleich Abendessen, am Tisch wurde ich noch einmal begrüßt und herzlich willkommen geheißt. Mein Gastvater habe ich erst einen Tag später kennen gelernt….
Die nächsten Tage erklärte mir meine Gastmutter meine ganzen Aufgaben und was ich zu beachten habe. Meine Aufgaben waren neben dem Kinderbetreuen, Wäsche machen, Küche und die Kinderzimmer aufräumen. Ich habe nur Früh eine Stunde gearbeitet und dann wieder von um 2 bis Abend um 7. Meine Tage waren meistens sehr entspannt außer auf ein paar kleine Ausnahmen. Außerdem haben wir viel unternommen und ich hatte sogar 2 mal das Glück mit in den Urlaub zu fliegen bzw. zu fahren. Ich war ein richtiges Familienmitglied und wurde zu jedem Geburtstag oder zu anderen Feiern recht herzlich eingeladen. Auch zu den anderen Familienmitglieder hatte ich ein super Verhältnis. …
Ich schloss meine Gastfamilie wirklich schnell ins Herz, so viel der erste Abschied auch schon recht schwer, denn ich bin nach 8 Monaten Au-pair Zeit für 4 Wochen an die Ostküste gereist. Ich flog mit Irina nach Cairns und von da aus ging es dann per Anhalter, Mitfahrgesellschaften und Laufen bis runter nach Melbourne. Durch das reisen haben wir erst einmal gemerkt wie viel Luxus wir doch in unseren Familien hatten aber wir hatten wirklich so viel Spaß und haben auch die verschiedensten Leute kennen gelernt, es war einfach eine tolle Erfahrung für uns. Nach den 4 Wochen sind wir wieder zurück nach Perth geflogen und haben dann noch eine Woche bei „Freunden“ verbracht, wir haben diese Woche wirklich in vollen Zügen genossen. Am letzten Abend bin ich noch einmal zu meiner Gastfamilie gefahren, dort habe ich dann auch das neue Au-pair kennen gelernt, es war etwas komisch zu sehen, das sie jetzt auf meine Kleinen aufpasst und sie beschützen sollte. Aber ich hatte noch tolle Stunden mit meiner Familie und den Kindern. Dann hieß es Abschied nehmen, den die Kinder mir echt nicht leicht gemacht haben. Sie haben nicht verstanden wieso ich jetzt schon gehen muss und meinten immer wieder ich soll nicht gehen, sie werden mich immer lieben und ganz doll vermissen. Da kamen mir schon die Tränen aber dann machten wir es kurz und schmerzlos. Ich stieg ins Taxi und dann ging es noch einmal auf Party mit Irina. Nach einer tollen Partynacht ging es dann für uns auf den Flughafen, wo wir auch erst einmal geweint haben. Keiner von uns hätte gedacht, dass der Abschied sooo schwer fallen wird. …
In Deutschland wieder gelandet, wurden wir beide von unseren Familien herzlich begrüßt und dann flossen mal wieder Tränen, Tränen der Freude aber auch Tränen der Traurigkeit….
Wie gesagt Australien war für mich eine wirklich tolle Erfahrung, die mich selbstbewusster und selbstständiger gemacht hat. Ich hoffe ich kann eines Tages wieder zurück fliegen und eventuell mein Leben dort verbringen. Ich kann es euch nur empfehlen, auch wenn ihr denkt oh mein Gott wie soll ich das schaffen, glaubt mir, wenn ihr nicht jeden Tag daran denkt was eure Familie oder eure Familie in Deutschland macht und ihr einfach EUER Leben vor Ort lebt und coole Leute trefft, werdet ihr genau so viel Spaß und Freude an diesem Land und diesem Leben haben wie ich. Ich wünsche euch viel Spaß ;)
