„G’day mate, welcome in Straya!“
Am 21. Juli 2015 kam ich nach einem 31-stündigen Flug mit Zwischenstopps in Dubai und Singapur endlich in Brisbane, meinem neuen Zuhause für die nächsten sechs Monate, an. Total überwältigt von der Hitze (trotz meiner Ankunft im australischen Winter hatten wir 26 Grad) ging es dann direkt weiter in meine Gastfamilie. Dort habe ich mich für die kommenden Monate um drei wundervolle Kinder im Alter von 4, 6 und 8 Jahren gekümmert. Bevor ich nach Australien geflogen bin, hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich einmal so einen Narren an meinen Gastkindern fressen würde.
Doch dann haben Eva, Emme und Cole es geschafft, mein Herz zu stehlen, wodurch mein Au-Pair-Dasein viel mehr als lediglich ein Job war. Nach spätestens 2 Wochen „Beschnupperungszeit“, in der wir sicherlich unsere Höhen und Tiefen hatten, sind wir vier extrem zusammengewachsen und schnell haben sich da natürlich unglaublich viele Insider-Witze und persönliche Rituale entwickelt. Beispielsweise konnte mein vierjähriger Cole schon nach kurzer Zeit nicht mehr ohne das deutsche „Fliegerlied“ ins Bett gebracht werden und Emme schlüpfte an freien Tagen morgens in mein Bett, um mit mir im Pyjama am Ipad Minigames zu spielen.
Leider konnten mir meine Gasteltern in der Startphase aus zeitlichen Gründen nicht besonders viel mit organisatorischen Fragen helfen, aber gerade dadurch habe ich gelernt, extrem eigenständig zu werden, und ich habe schon früh sehr enge Freundschaften geschlossen, auf die ich während meiner gesamten Zeit dort bauen konnte und die ich auch jetzt in Deutschland nicht missen möchte. Im Grunde ist es auch nicht besonders schwer, sich selbst eine Sim-Karte und einen neuen Bankaccount einzurichten und den Working With Children Check zu beantragen, vor allem wenn man immer eine Organisation hat, die einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Allerdings gibt es einem einen unglaublichen Selbstbewusstseinsschub, wenn man im Nachhinein sagen kann: „Das habe ich alles selbst gemacht“.
Generell ist es unglaublich beeindruckend zu sehen, wie schnell man sich ein Leben in einer neuen Umgebung aufbauen kann. Vor allem sind die Menschen in Australien unglaublich offen, hilfsbereit und liebevoll und machen es quasi unmöglich, das Land und das Leben in Australien nicht zu lieben. Zwar hatten meine Gastmutter und ich häufiger mal unsere Differenzen, das hat meiner unglaublich tollen Erfahrung in Australien allerdings niemals einen Abbruch getan, denn neben meinem Leben in der Gastfamilie hatte ich die Chance am Wochenende die Ostküste Australiens unsicher zu machen und so habe ich in den sechs Monaten, die ich in ‚Oz‘ verbracht habe, von Hervey Bay (sehr weit nördlich) bis Melbourne alles abgeklappert. Ich kann auch jetzt nur schwärmen von all diesen unbeschreiblich schönen Landschaften und diesen absolut bizarren Eindrücken, die ich bei meinen Kurztrips erhalten habe – im Grunde würde ich am liebsten gleich wieder zurück!!!
Ich hatte in Australien die Zeit meines Lebens und nehme so unglaublich tolle Leute mit in meine Zukunft, dass ich jetzt mit Sicherheit sagen kann: „Straya, I come back!“ Also für jeden, der sich gerade unsicher ist, ob es die richtige Entscheidung wäre, ins Ausland zu gehen (und vor allem nach Australien, obwohl das auf der anderen Seite der Welt ist) – keines der Au Pairs die ich getroffen habe, hat die Entscheidung bereut dieses Abenteuer einzugehen, im Gegenteil: die meisten wollten gar nicht wieder zurück und ihr werdet immer einen Ansprechpartner haben – vielen Dank MultiKultur :)
