Schon vor einiger Zeit habe ich mir überlegt, dass ich nach dem Abitur gerne für ein paar Monate ins Ausland möchte. Nach einer Kursfahrt an die Küste Englands in der 9. Klasse war für mich klar: England, da will ich hin! So ging es für mich Mitte Juni 2015 dann zu einer britischen Familie mit einem 10-jährigen Mädchen und einem 7-jährigen Jungen.
Obwohl mir der Abschied in Deutschland wirklich schwer gefallen ist, habe ich mich schneller eingelebt, als ich das vorher gedacht hätte. Meine Familie hat mir sehr dabei geholfen, Freunde zu finden, mich an die Sprache und den Linksverkehr zu gewöhnen oder mir Tipps gegeben, was ich in meiner Freizeit unternehmen kann. Engländer sind wirklich alle so zuvorkommend und hilfsbereit!
Mein Tagesablauf sah so aus, dass ich an normalen Tagen, wenn meine Gastmutter das Haus nicht frühzeitig verlassen hat, ab dem Frühstück für die Kinder zuständig war und sie danach zur Schule gefahren habe. Ab circa 8:30 hatte ich dann bis 15:30 Uhr oder 16:30 Uhr Freizeit. Zweimal die Woche konnte ich so sogar noch ehrenamtlich in der Schule meiner Kinder aushelfen und habe sonst viel mit Freunden unternommen, Haushalt gemacht oder die Hunde ausgeführt.
Wenn ich die Kinder dann abgeholt habe, sollte ich sie bei den Hausaufgaben beaufsichtigen, ihnen helfen ihre Taschen für den nächsten Tag zu packen und gegen 18:00 Uhr für alle Abendessen kochen. Um 19:00 Uhr war der Arbeitstag für mich vorbei.
Die Wochenenden hatte ich außer wenige Male babysitten immer frei und konnte entweder in meiner Umgebung Freunde treffen oder in andere Städte fahren. So war ich neben vielen Malen in London und Cambrige zum Beispiel auch in Brighton, Birmingham, Oxford und über Silvester sogar in Dublin in Irland.
Wenn ich jetzt an meine Zeit in England zurück denke, fallen mir vor allem die vielen tollen Leute ein, die ich kennenlernen durfte, die Freundlichkeit der Menschen und die vielen tollen Landschaften und Städte, die ich gesehen habe. Auch wenn ich zwischendurch ein paar Differenzen mit meiner Gastmutter hatte und ich das Klischee des schlechten Essens leider bestätigen muss, hatte ich eine wundervolle Zeit. Ich habe vor allem meine Gastkinder in den 10 Monaten unglaublich ins Herz geschlossen, tolle Freunde gefunden, meine Sprachkenntnisse sehr verbessert und viel über mich selber gelernt.
Vielen Dank an Multikultur, dass ihr mir so eine tolle Zeit ermöglicht habt! Man konnte sich immer darauf verlassen, dass ihr bei Fragen ein offenes Ohr habt. Sowohl vor meinem Auslandsaufenthalt wie auch während meiner Zeit in England habe ich mich immer bestens aufgehoben gefühlt.
Seit ich wieder in Deutschland bin, wurde ich oft gefragt, ob ich mir vorstellen kann eines Tages nochmal zurück nach England zu gehen. Ich kann es mir nicht nur vorstellen, sondern es kaum abwarten!