Am 21. September 2013 war der große Tag endlich gekommen: Ich verabschiedete meine Familie und Freunde am Flughafen und machte mich auf meine große Reise ans andere Ende der Welt: nach Sydney. Ich weiß noch genau wie verunsichert ich war. Einige Tränen fließen und der Abschied war schwer. Nach 24 Stunden fliegen kam ich schließlich in Sydney an. Trotz super starkem Jetlag und anfänglicher Orientierungslosigkeit, schaffte ich es ziemlich schnell mich in das Hostel-Leben einzugewöhnen und Anschluss an andere Leute zu finden.
Bald fand ich meinen ersten Job: Als Au-Pair bei einer Familie im Norden Queenslands. Der Job war sehr anstrengend, brachte aber auch sehr viele gute Erfahrungen mit sich. Au Pair war ich jedoch nur 6 Wochen. Danach hatte ich noch diverse andere Jobs, alle auf Farmen: Ich pflückte Litschis, Limetten, Äpfel und Zucchinis. Ich packte Paprikas und einmal wurde ich sogar zum Supervisor auf einer Zucchini-Farm befördert. Ich musste darauf achten, dass alle Arbeiter einen vernünftigen Job machen und alles gut läuft. Das war auf jeden Fall ein Erlebnis der ganz besonderen Art! Die Bezahlung war nicht immer super, aber trotzdem haben meine Freunde und ich nie den Ehrgeiz und Spaß verloren.
Zwischen dem Arbeiten war immer genug Zeit für Reisen und Abenteuer. Mit unserem eigenen Van mit eingebauter Matratze und allem erdenklich notwendigen Camping-Zeug fuhren eine Freundin und ich zusammen die komplette Ostküste bis nach Melbourne runter. Dafür ließen wir uns Zeit, so dass wir auch mal an einigen Orten entspannen konnten. Party machen in Cairns, Segeln zu den Whitsundays, eine Geländewagentour auf Fraser Island, Shoppen in Sydney, Sightseeing auf der Great Ocean Road – wir sahen so viel vom Land und den Leuten. Immer wieder machten wieder neue Freunde oder trafen alte Freunde entlang unserer Route. Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, riesige Wellen, Lagerfeuer am Abend, Barbecues, Tanzen im Club, oder einfach mal in der Sonne liegen und entspannen. Ich genoss jeden Tag!
Natürlich hatte ich auch mal Heimweh und fühlte mich mal nicht so wohl – das gehört dazu. Aber ich hatte immer jemanden Nettes an meiner Seite, mit dem ich dann etwas unternommen habe und schon ging es mir besser. Außerdem habe ich meine große Liebe getroffen. Er ist Australier und zieht Ende des Jahres nach Deutschland.
Zurückblickend kann ich sagen, dass das vergangene Jahr die beste Zeit meines Lebens war! Natürlich hatte ich auch negative Erfahrungen, aber daraus habe ich nur gelernt und bin stärker geworden. Würde ich wenn ich es nochmal machen könnte anders machen? Das ein oder andere würde ich nicht noch einmal tun, aber letztendlich bin ich froh, dass alles genau so gekommen bin wie es ist! Ich habe so viel gelernt über mich selbst und andere, so viele inspirierende Menschen getroffen, so viele bezaubernde Orte gesehen. Am 21. September 2013 ins Flugzeug zu steigen war definitiv die beste Entscheidung, die ich je gemacht habe und ich würde jedem der darüber nachdenkt das gleiche zu tun sagen: Ja! Pack deine Koffer und erlebe dein Abenteuer.
