Für mich stand schon lange fest, dass ich nach dem Abi erst einmal ins Ausland gehe und nach vielen Überlegungen habe ich mich dann für Freiwilligenarbeit in Südafrika entschieden. Natürlich hat man vorher immer wieder Zweifel, ob es tatsächlich die richtige Entscheidung ist. Ich weiß noch, wie ich ganz alleine in Dubai am Flughafen stand und mich gefragt habe „Was machst du hier eigentlich?!“ Aber ganz ehrlich: die 6 Monate in Südafrika waren die beste Zeit meines Lebens und ich habe es zu keiner Zeit bereut.
Meine Zeit in Südafrika begann im Juli 2014. Nach der Orientierungswoche in Kapstadt ging es für mich nach Durban ins Malvern Children’s Home. Ich war froh, dass zu Beginn noch ein anderer Freiwilliger mit mir im Projekt war, da mir dadurch das Einleben erleichtert wurde. Es ist am Anfang schön, jemanden zu haben der im selben Boot sitzt und mit dem man sich austauschen kann.
Aber auch die Zeit, in der ich alleine war, war super. In Malvern gibt es 10 Häuser, in denen ca. 12 Kinder und eine Hausmutter leben und das tolle ist, dass verschiedene Altersgruppen in einem Haus leben (das wird aber jetzt blöderweise geändert). Dadurch ist das Leben in den Häusern wie in einer Familie. Da ich auch in einem der Häuser gewohnt habe, wurde ich quasi Teil dieser Familie und die Mädels sind für mich echt wie Schwestern geworden.
Zu meinen Aufgaben gehörte auch, den Heimleiter zu fahren (er hat eine Sehschwäche und darf kein Auto fahren), wodurch ich sehr viel vom Land sehen konnte und auch mit dem etwas groben Fahrstil der Südafrikaner vertraut wurde. Außerdem gehörte noch die Hausaufgabenhilfe und die Gestaltung des Ferienprogramms dazu. Und ansonsten habe ich eben meine Hausmutter unterstützt. Es war etwas schwierig für mich, dass es einfach keinen geregelten Alltag gab. Man hat keine festen Arbeitszeiten, abgesehen von der „study-time“, alles ist ziemlich spontan und es gibt keine vorgegebenen Aufgaben. Dazu muss man sagen, dass das Kinderheim Anfang 2014 erst mit Freiwilligen angefangen hat und sich alle erst noch daran gewöhnen und sich alles noch entwickeln muss.
Ich hatte einfach eine super Zeit in Südafrika. Ich habe so viel über mich gelernt, sehr interessante Menschen kennengelernt, unvergessliche Momente gehabt, viele Erfahrungen gemacht und die Zeit einfach genossen. Wenn ihr noch Zweifel habt: Ich kann euch nur ans Herz legen, diese Zweifel zu vergessen und es einfach zu machen!
Und alle, die mehr über meinen Alltag erfahren möchten, können gerne mal auf meinem Blog vorbeischauen: desiinsouthafrica.jimdo.com
